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Tierwohl bei Nutztieren für Verbraucher immer wichtiger

81 % der Deutschen sind der Ansicht, dass es den Nutztieren in Deutschland „nicht gut“ geht. Sie fordern deshalb von der Politik klarere und strengere Tierschutzgesetze. Das ist zumindest das Ergebnis einer Studie, die der Essener Trendforscher Prof.

Lesezeit: 3 Minuten

81 % der Deutschen sind der Ansicht, dass es den Nutztieren in Deutschland „nicht gut“ geht. Sie fordern deshalb von der Politik klarere und strengere Tierschutzgesetze. Das ist zumindest das Ergebnis einer Studie, die der Essener Trendforscher Prof. Peter Wippermann im Auftrag der Tierschutzorganisation Vier Pfoten durchgeführt hat und die sich auf repräsentative Befragung von TNS Infratest stützt.

„Ein Viertel der Befragten sieht aber auch die Verbraucher in der Verantwortung, durch ihren Einkauf einen Beitrag zu mehr Tierschutz zu leisten“, sagte Wippermann beim Symposium „Tierschutzlabel und Nutztierhaltung – Ein Widerspruch?“, das die Tierschutz-Stiftung Vier Pfoten Anfang der Woche anlässlich ihres 20jährigen Bestehens in Berlin durchführte. Deshalb habe die Mehrheit der Deutschen (59 %) auch ein gestiegenes Interesse an Tierschutz-Gütesiegeln. Fast die Hälfte der Befragten wünsche sich sogar ein einheitliches europäisches Gütesiegel, stellte der Trendforscher fest. Nach den Ergebnissen der Studie erwarten  8 von 10 Verbrauchern, dass Tierschutzorganisationen und Handel in Zukunft intensiver zusammenarbeiten.


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„Wir sehen uns durch diese Ergebnisse in unserer Arbeit bestätigt, und wir werden unsere Kooperationen mit dem Handel ausbauen und weiter vorbildliche Betriebe mit unserem Gütesiegel „Tierschutz-kontrolliert“ auszeichnen“, zog die Deutschland-Chefin von Vier Pfoten ein positives Fazit aus den Ergebnissen der Studie. Die Tierschutzorganisation hat ihr Gütesiegel 2012 auf dem deutschen Markt gebraucht und zwar zunächst bei Hähnchen mit der Marke Fairmast.

In der anschließenden Podiumsdiskussion machte Dr. Ludger Breloh, Bereichsleiter für nachhaltige Beschaffung bei Rewe folgenden Dreiklang auf: „Um eine nachhaltige Tierproduktion zu erreichen, benötigen wir strengere Gesetze, bewusster einkaufende Konsumenten und Tierschutz-Initiativen der beteiligten Unternehmen der Wertschöpfungskette.“ Das wollte Dr. Thomas Janning, Geschäftsführer des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft so nicht stehen lassen.„Die aktuelle Diskussion um Tierschutz-Label geht von der falschen Annahme aus, dass die heutigen Bedingungen der Nutztierhaltung unzureichend sind“, betonte er. In jedem Fall wird "die Zukunft der Fleischbranche turbulent", ist sich Karl Schirnhofer vom gleichnamigen Fleischerbetrieb aus der Steiermark sicher. Deshalb setze sein Unternehmen unter anderem auf ein transparentes Qualitätssicherungssystem, partnerschaftlichen Umgang mit den Bauern, Kunden und Lieferanten.


Landwirte mitnehmen und motivieren


Die beim Symposium anwesenden Vertreter aus Landwirtschaft, Handel, Verarbeitung, Politik, Wissenschaft und Verbraucher waren sich darin einig, dass mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung nur dann erfolgreich umgesetzt werden könne, wenn Politik, Verbraucher und die gesamte Wertschöpfungskette einschließlich der Verbände und Tierschutzorganisationen gemeinsame Wege gingen. Dabei sei es wichtig, die Betroffenen, insbesondere die Landwirte mitzunehmen und zu motivieren, statt mit dem erhobenen Zeigefinger auf sie zuzugehen. Nur so lasse sich das notwendige Vertrauen schaffen, hieß es in der Diskussion.

Notwendig sei auch eine langfristige und verlässliche Tierschutzstrategie der Politik, die über einzelne Legislaturperioden hinaus entsprechende Förderanreize setze. Nur so erhielten Landwirte, Verarbeiter und der Handel Planungssicherheit. Das Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hierzu erste Impulse gesetzt habe, wurde von den meisten Teilnehmern des Symposiums positiv zur Kenntnis genommen. 

Vertreter des Handels und der Verbraucherorganisationen betonten, dass darüber hinaus wichtig sei, über Tierwohl intensiver aufzuklären bzw. Tierwohlinitiativen bzw. Label auch langfristig bekannt zu machen und zu bewerben. Hierfür müssten entsprechend ausgestattete Budgets für Bildung, Aufklärung und Kommunikation auch langfristig zur Verfügung stehen. Hier sei sowohl die öffentliche Hand als auch die Wirtschaft selbst gefordert.

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