Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

News

Tiroler Almbauern: „Uns geht die Luft aus!“

Österreichs Almbauern sind stinksauer. Wegen vermeintlich falscher Flächenberechnungen müssen sie hohe Rückzahlungen leisten. Der Fehler liegt allerdings nicht bei ihnen, sondern bei der offenbar fehlerhaften Flächenermittlung im Zuge der Antragstellung durch die Agrarmarketing Austria (AMA).

Lesezeit: 3 Minuten

Österreichs Almbauern sind stinksauer. Wegen vermeintlich falscher Flächenberechnungen müssen sie hohe Rückzahlungen leisten. Der Fehler liegt allerdings nicht bei ihnen, sondern bei der offenbar fehlerhaften Flächenermittlung im Zuge der Antragstellung durch die Agrarmarketing Austria (AMA).

 

Wie top agrar Österreich berichtet, hatte die AMA 2005 die Almflächen neu eingestuft und Richtlinien erarbeitet, nach denen die Bauern ihre Almflächen angeben mussten. Die Landwirtschaftskammer half anschließend beim Ausfüllen der Anträge. In den Folgejahren wurden diese dann auch stichprobenartig geprüft, alles OK. Erstmals kritisierte dann die EU im Jahr 2009, dass das österreichische Verfahren nicht korrekt ist. Vor-Ort-Kontrollen belegten dies, die Kammer wurde informiert.

 

Im letzten Jahr blieben die Zahlungen dann plötzlich aus. Wie sich zeigte, ist tatsächlich eine Neuberechnung nötig. Die kann aber offenbar aufgrund zu weniger Kontrolleure noch nicht durchgeführt werden. Zudem haben die Beamten jetzt erst festgestellt, dass es teils gravierende Abweichungen gegenüber dem Bescheid von 2005 gibt. Deshalb wurde die Auszahlung gestoppt.

 

Und jene, die bereits neu berechnet wurden und die Abschläge in den Flächen hinnehmen mussten, stehen nun vor der Tatsache, dass sie diese Abschläge rückwirkend auf die letzten fünf Jahre zurückzahlen müssen. Einen durchschnittlichen Almbauern kann das durchaus mit 20 000 bis 30000 Euro treffen. „Ich vermute, dass unsere Interessensvertreter dieser rückwirkenden Abrechnung zugestimmt haben, aber das will heute keiner wissen“, kritisiert Landwirt Matthias Fuchs aus Hopfgarten.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Feinere Abstufungen


Auch LK-Präsident Josef Hechenberger beteuert, dass er nicht sagen kann, auf welcher rechtlichen Grundlage diese Rückrechnung erfolgt. Er erklärte auch, dass Österreich ein anderes System der Futterflächenberechnung hat als Deutschland. Mit feineren Abstufungen, meinte Hechenberger. Die Bauern sehen das allerdings skeptisch: „Würden drei Kontrolleure die Bewertung vornehmen, dann würde bei jedem was anderes herauskommen.“ Da dieses österreichische System, entgegen dem des deutschen, nicht funktioniert, wurden mittlerweile Luftbilder der Almflächen angefertigt und derzeit ist man bei der AMA in Wien damit beschäftigt, daraus die Flächen zu errechnen.

 

Landwirtschaftsministerium, Agrarlandesräte und Landwirtschaftskammer haben sich allerdings kürzlich auf die weitere Vorgangsweise zum Thema Almflächenfeststellung geeinigt. Gleichzeitig wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die ein neues System zur Flächenfeststellung für die kommende EU-Periode ausarbeitet, vermeldet die Landwirtschaftskammer Österreich.


Hintergrund: Was ist das für eine Prämie?


Wichtig ist diese Flächenbewertung insofern, als die Bauern eine Förderung dafür bekommen, dass sie den Sommer über die Almen betreiben. Das sind keine Almosen, wie das vielfach hingestellt wird. Sondern es ist eine Abgeltung dafür, dass vor dem EU- Beitritt im Jahr 1995 ein Brutto-Milchpreis von über 50 Ct pro Liter bezahlt wurde und die Bauern heute etwa 38 Cent für den Liter bekommen, erklärt top agrar Österreich.

 

Die Förderung für die Almbewirtschaftung ist an Regeln gebunden und diese werden kontrolliert. Normalerweise sollte die Förderung im November ausbezahlt werden.





 

 

Die Redaktion empfiehlt

top + Schnupperabo: 3 Monate für 9,90 € testen

Alle wichtigen Infos zur Maissaussaat 2024 | Tagesaktuelle Nachrichten, Preis- & Marktdaten

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.