Mit Blick auf die Entscheidung des Europäischen Parlamentes am 13. März über die Agrarreform haben insgesamt 25 Umweltorganisationen eine Online-Petition gestartet. Daran beteiligt haben sich auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), EuroNatur, der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der World Wide Fund for Nature (WWF).
Wie EuroNatur mitteilte, ist es das Ziel der Petition, eine Verwässerung des Reformentwurfs von EU-Agrarkommissar Dr. Dacian Ciolos zu verhindern, was der Wille des Landwirtschaftsausschusses des EU-Parlamentes sei. Die Umweltschutzorganisationen forderten die Europaparlamentarier auf, ein klares Signal für eine Agrarreform zu setzen, bei der Subventionen in Zukunft nicht mehr mit der Gießkanne nach der Größe der Höfe vergeben würden, sondern vielmehr vorrangig Landwirte gefördert würden, die gesunde Lebensmittel erzeugten und zum Erhalt von Umwelt, Landschaft und lebenswerter ländlicher Räume beitrügen.
Mit der Initiative wollen die Organisationen den weiteren Angaben zufolge auf die Bedeutung des Themas hinweisen und alle Brüsseler Parlamentarier in die Verantwortung nehmen. Die EU investiere Jahr für Jahr 40 % ihres Haushaltes in die Landwirtschaft; angesichts dessen sei es „längst überfällig“, den Sektor stärker in die Verantwortung zu nehmen. Die europäischen Landwirte könnten erheblich zum Umwelt- und Naturschutz beitragen.
Laut EuroNatur-Angaben läuft die Petition bis zum 13. März in acht EU-Mitgliedstaaten.
Unterdessen kritisierte auch der Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg (LNV), dass die EU-Gelder „mit der Gießkanne“ ausgeschüttet würden. „Leider gibt es angesichts der Blockadehaltung Deutschlands wenig Hoffnung auf eine sinnvolle EU-Agrarreform“, meinte der stellvertretende LNV-Vorsitzende Dr. Gerhard Bronner. Landwirte mit viel Fläche bekämen auch viel Geld; ganz gleich, ob es sich um riesige Mais- und Getreideflächen oder um kleinteilige, naturverträgliche und damit arbeitsaufwändige Kulturlandschaften handle. (AgE)