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Umweltschützer fordern Baustopp für Biogasanlagen

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat einen sofortigen Stopp für den Bau weiterer Biogasanlagen gefordert. Das Bundesumweltministerium arbeite derzeit an einer Verordnung, die sich mit der weiteren Planung von „Agro-Gas-Anlagen“ befasst.

Lesezeit: 2 Minuten

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat einen sofortigen Stopp für den Bau weiterer Biogasanlagen gefordert. Das Bundesumweltministerium arbeite derzeit an einer Verordnung, die sich mit der weiteren Planung von „Agro-Gas-Anlagen“ befasst. „Bis zu deren Verabschiedung und bis zu einer klaren Bestimmung über den weiteren Weg mit Agro-Gas verlangen wir einen Planungs- und Baustopp, also ein Moratorium, beim Zubau von Biogasanlagen“, so der ehemalige Bundestagsabgeordnete der Grünen, Prof. Dr. Jürgen Rochlitz, heute Geschäftsführer des BBU.



Seiner Meinung nach hat der Ausbau der Biogasnutzung zu einem katastrophalen Wildwuchs geführt. Immer größere Anlagen würden ihr Substrat aus immer größerer Entfernung beziehen. Maismonokulturen würden sich rasant ausbreiten.

 

„Agrogasanlagen sind nur dann akzeptabel, wenn alle Eingangsstoffe wie etwa Gülle oder Fruchtreste aus der landwirtschaftlichen Kreislaufwirtschaft stammen“, so Prof. Rochlitz weiter. Eine spezielle Anbauwirtschaft zur Versorgung von Agrogasanlagen führe jedoch nicht nur zu großflächigen Monokulturen an Mais ohne jeden Fruchtwechsel, sondern im Gefolge davon zu Preissteigerungen bei Nahrungsmittel-Getreide und Feldfrüchten, zu Steigerungen der Preise und Pachten für Ackerland, sowie zu vermehrtem Umbruch von Grünland.



„Diese sozioökonomischen Effekte sind schon schlimm genug, weil sie die Konzentration zu immer größeren landwirtschaftlichen Betrieben fördern, gravierender sind jedoch die ökologischen Folgen der dauerhaften Maismono-kulturen: Zerstörung der Mikrobiologie des Bodens durch Düngemittel-, Herbizid- und Gülle-Eintrag, was zu einer Minderung der Bodenfruchtbarkeit führt“, führt der Umweltschützer weiter aus. Seiner Meinung nach droht zudem eine weitere Minderung der Artenvielfalt allein durch die große Fläche für eine Pflanze, aber auch durch Einsatz von Herbiziden.

 

Rochlitz erinnert abschließend daran, dass auch die Anwohner durch Transportlärm und Keimfreisetzungen beeinträchtigt werden. „Wir brauchen verlässliche Rahmenbedingungen und den Nachweis der Nachhaltigkeit, d.h. den Nachweis, dass keine Energievergeudung erfolgt, andernfalls sind Agro-Gasanlagen eine totale Fehlentwicklung.“ (ad)

 

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