Wenige Tage nach der Entdeckung eines Betruges mit Bioschweinen in Vorpommern haben die Behörden im Landkreis Ludwigslust-Parchim nun einen weiteren Betrieb gefunden, der geschummelt hat.
Nach Informationen des Landwirtschaftsministeriums hat ein Landwirt offensichtlich sein Bio-Zertifikat missbraucht, um Schweine als ‚bio‘ zu vermarkten, die jedoch anscheinend vorsätzlich mit konventionellem Futter gemästet wurden. Zudem seien die konventionellen Schweine in einer Betriebsstätte gehalten worden, die nicht im Öko-Kontrollverfahren erfasst war.
„Das bedeutet, dass nach unseren Einschätzungen die Abnehmer dieser Schweine vorsätzlich getäuscht wurden. Das ist ein weiterer Schlag für die Bio-Branche und ich finde dies unerträglich“, sagte Agrarminister Till Backhaus am Dienstag. Es könne nicht sein, dass anscheinend kriminelle Machenschaften, nur um das schnelle Geld zu machen, hier wieder einen großen Schatten auf die ehrlichen Landwirte werfen. „Ich bin jedenfalls froh, dass unsere Kontrolle in diesem Fall gut funktioniert hat und wir haben den Fall umgehend an die Staatsanwaltschaft abgegeben“, so Backhaus.
Am 4. Juni 2015 wurde die Bio-Vermarktung der Schweine nach Betriebssperrung sofort gestoppt und umgehende Untersuchungen eingeleitet. Nach ersten Ergebnissen, so z.B. die Fütterung der angeblichen Bio-Schweine mit konventionellem Futter, wurde am 9. Juni 2015 der Fall an die zuständige Staatsanwaltschaft aufgrund eines Betrugsverdachtes und des Verdachtes auf vorsätzliche Verstöße gegen das Ökolandbaugesetz abgegeben.
Hintergrund:
Neuer Betrugsfall mit Öko-Fleisch (3.6.2015)