Die aktuellen Smin-Werte lagen Anfang März mit meist unter 10 kg/ha noch niedriger als im Vorjahr. Darauf weist Dr. Hansgeorg Schönberger, N.U. Agrar GmbH, hin. Damit Stickstoff in Aminosäuren und Eiweiß eingebaut werden und voll wirken kann, müssen unter Getreide in der Krume wenigstens 30 kg/ha S und unter Raps bis 60 kg/ha S vorliegen. Wenn Sie im Herbst SSA gedüngt haben, können Sie den damit ausgebrachten Schwefel voll anrechnen. Für schnelle Versorgung mit Schwefel im Frühjahr bieten sich schwefelhaltige N-Dünger (ASS, Piamon S, SSA, AHL+S) oder auf Standorten mit Mg-Bedarf das Kieserit an, das es in diesem Frühjahr wieder ausreichend geben sollte. Elementarer Schwefel muss dagegen erst zu Sulfat umgebaut werden, bevor die Pflanze ihn aufnehmen kann. Er eignet sich mehr für eine (allerdings recht teure) S-Vorratsdüngung. Die Blattdüngung mit 5 bis 10 kg/ha Bittersalz oder SSA bzw. auch mit elementarem Schwefel (1 bis 2 kg oder l/ha) ist bei hohem Schwefelbedarf nur eine kurzfristige Lösung. Damit lässt sich auf Standorten mit hohem Schwefelvorrat im Unterboden der kurzfristige Bedarf im zeitigen Frühjahr solange abdecken, bis mehr Schwefel aus dem Boden verfügbar ist.
Aus top agrar 4/2010