Das milde Wetter der vergangenen Wochen hat den Landwirten bisher vor allem eines beschert: entspannte Feiertage. Probleme könnte es aber noch geben, wenn die Temperatur in den nächsten Tagen sehr schnell auf Werte unter minus zehn Grad fällt und Kahl- und Wechselfröste über die Flächen gehen, so die Fachberater der Landwirtschaftskammer Niedersachsen.
Dann verbleibe den Pflanzen zu wenig Zeit, um den eigenen Frostschutz schnell zu mobilisieren. Dabei seien es seltener Erfrierungen, die Getreide und Raps zusetzten, denn erfrorene Pflanzen trieben meistens wieder aus. Vielmehr seien es die frostbedingten Bodenbewegungen, die die zarten Wurzeln abrissen und die Pflanzen vertrocknen ließen. So geschädigte Pflanzen seien oft dauerhaft verloren.
Kaum Probleme bereiten kräftige Fröste, wenn sie mit Schnee einhergehen, so die Experten. Schnee wirke wie eine schützende Decke und lasse die empfindlichen jungen Bestände auch längere Kälteperioden ohne große Probleme überstehen.
Für die Gärtnereien bedeuten die frühlingshaften Temperaturen laut der Landwirtschaftskammer vor allem, dass bereits jetzt die ersten Frühblüher wie Primeln auf den Markt gebracht werden. Zudem könnten vereinzelt schon Garten- und Rückschnittarbeiten erledigt werden. Allgemein sei die Stimmung allerdings noch abwartend – gerade die Erfahrungen aus den vergangenen zwei Jahren mit einem späten Wintereinbruch lasse die Betriebe noch zurückhaltend agieren.