Die Düngerlager beim Landhandel in Deutschland sind so leer wie seit etlichen Jahren nicht mehr. Von einer „historisch niedrigen“ Einlagerung sprach der Vizepräsident des Bundesverbandes der Agrargewerblichen Wirtschaft (BVA), Dr. Horst Bremer, am vergangenen Mittwoch (25.9.) in Bonn vor Journalisten. Der Handel lege sich in der aktuell unsicheren Lage nur in geringem Umfang Ware auf eigene Rechnung ins Lager. Für das laufende Wirtschaftsjahr erwartet der Landhändler ein kompliziertes Düngemittelgeschäft. Obwohl die Düngemittelpreise im langjährigen Vergleich zurzeit relativ niedrig seien, hielten sich die Landwirte mit Bestellungen zurück.
Bremer wies darauf hin, dass die Preise für Harnstoff in den vergangenen zwölf Monaten deutlich nachgegeben hätten. Relativ stabil seien dagegen die Preise für Kalkammonsalpeter geblieben, der von den Handelsstufen aber als zu teuer angesehen werde. Im Schnitt sei Stickstoff so billig wie seit fünf Jahren nicht mehr. Auch die Preise für Diammoniumphosphat (DAP) und Trisodiumphosphat (TSP) seien aufgrund voller Lager bei den Produzenten unter Druck geraten. Von Schockwellen sprach der BVA-Vizepräsident mit Blick auf den Kalimarkt und der Ankündigung des russischen Produzenten Uralkali, aus dem Kaliexportverbund mit dem weißrussischen Partner auszutreten. Welche Auswirkungen dies auf die Kalipreise in Deutschland habe, sei noch offen.
Generell empfahl Bremer den Landwirten, bei dem aktuell relativ niedrigen Preisniveau für Düngemittel zumindest Teilmengen abzusichern. AgE