An der Terminbörse Euronext (Matif) in Paris ist ab Montag, 2. März der neue Mahlweizen-Kontrakt „Milling Wheat No. 3“ handelbar. Die Börse habe die Genehmigung für den neuen Kontrakt erhalten, meldet die Agrarzeitung. Der erste handelbare Termin ist der September 2015. Im Gegensatz zum bewährten „Milling Wheat No. 2“, der parallel weiter gehandelt wird, ist darin ein Proteinwert von min. 11% und eine Fallzahl von 220 sec. vorgeschrieben. Fest stehen neben Rouen die neuen Andienungsorte Nantes, Dünkirchen sowie Bordeaux – und Hamburg ist ebenfalls im Gespräch.
Auf den ersten Blick ist die Entscheidung für einen weiteren Kontrakt richtig. Verarbeiter begrüßen die Einführung von qualitativen Mindestanforderungen. Im letzten Herbst haben man schließlich an der Matif bestenfalls Futterware gehandelt, heißt es. Und die zusätzlichen Andienungsorte werden die Kalkulationen entsprechend erleichtern. Das Interesse der Abnehmer, die Börse vermehrt zur Absicherung der Rohstoffversorgung zu nutzen, sollte also zunehmen.
Es gibt aber auch Kritik. Dazu zählt z. B. Sorge, das neue Kontrakte – die amerikanische CBoT legt ebenfalls einen Kontrakt für EU-Weizen auf – nicht zu insgesamt mehr Handel an den Börsen führen. Sondern, dass sie sich gegenseitig das Leben extrem schwer machen. Der bestehende Weizen-Kontrakt der Matif „lebt“ von seiner hohen Liquidität. Wenn diese durch die Zersplitterung auf mehrere Kontrakte zu sehr leidet, können die Kurse auch mal aus dem sprichwörtlichen Ruder laufen. Und dann wird die Preisabsicherung z.B. für Landwirte zu einem fast unkalkulierbaren Risiko.
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