Britische und portugiesische Rohrzuckerraffinerien wollen verhindern, dass die EU-Kommission weiter EU-Zuckerüberschüsse zur Vermarktung am Binnenmarkt freigibt und klagen deshalb in Luxemburg. Sie werfen der Brüsseler Behörde ein Missmanagement des EU-Zuckermarkts vor.
Wie das britische Unternehmen Tate & Lyle am vergangenen Mittwoch (16.01.) im Vorfeld einer mündlichen Verhandlung vor dem erstinstanzlichen Gericht der EU mitteilte, erhoffen sich die Raffinerien einen Präzedenzfall, mit dem der Kommission Fehler bei der Durchführung von Marktmaßnahmen nachgewiesen werden. Tate & Lyle sieht Verteuerungen von Rohrohrzucker um mehr als 50 % als direkte Folge von Entscheidungen der Kommission. Das habe dazu geführt, dass Rohrzuckerraffinerien Verluste machten, während Zuckerrübenverarbeitervon unerwarteten Gewinnen profitierten. Ohne eine Änderung der EU-Politik würden Rohrzuckerverarbeiter mittelfristig in den Ruin getrieben, während der EU-Zuckermarkt eine weitere Konzentration zugunsten der Rübenverarbeiter erfahre. (AgE)