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Schiedsrichter am Schlachtband und Allrounder in der Zertifizierung

Der Fleischprüfring Bayern e. V. (FPR) feierte letzte Woche auf dem ZLF sein 25jähriges Bestehen. Die Selbsthilfeorganisation wurde Anfang der 90er Jahre auf Initiative des bayerischen Landtags und des Bayerischen Bauernverbands (BBV) ins Leben gerufen

Lesezeit: 3 Minuten

Der Fleischprüfring Bayern e. V. (FPR) feierte letzte Woche auf dem ZLF sein 25jähriges Bestehen. Die Selbsthilfeorganisation wurde Anfang der 90er Jahre auf Initiative des bayerischen Landtags und des Bayerischen Bauernverbands (BBV) ins Leben gerufen, um das Gewicht und den Wert von Schlachtkörpern neutral ermitteln zu können. In dieser Zeit wurde die apparative Klassifizierung bei Schweinen mit Preismasken und Preisgruppen eingeführt und man brauchte neutrales Wiege- und Klassifizierungspersonal.

Wie FPR-Geschäftsführer Dr. Christian Kagerer in seinem Rückblick erläuterte, entwickelte sich aus dem „Schiedsrichter am Schlachtband“ schnell ein Unternehmen, dass neben der Wertfeststellung auch die Qualitäts- und Herkunftssicherung von Fleisch am Schlachthof abdeckte. Treibende Kräfte waren damals Gründungsgeschäftsführer Hans Kulmus vom BBV, sein Nachfolger Manfred Schoberth und Dr. Karl-Josef Rauchalles, Referent für Vieh und Fleisch im bayerischen Landwirtschaftsministerium.

So kreierte der Fleischprüfring Ende der 90er Jahre für das neu geschaffene Programm „QHB – Qualität und Herkunft Bayern Rind-, Schweine-, Kalb- und Schaffleisch“ eine Kontrollsystematik für die Bereiche Schlachtung, Zerlegung und Handelsstufe. Zudem wurde die Selbsthilfeorganisation auch als Kontrollorgan für die Überprüfung der Rindfleischetikettierung zugelassen.

Mit der Gründung seines Tochterunternehmens „Gesellschaft für Qualitätssicherung in der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft mbH“ (QAL GmbH) im Jahr 2000 schaffte der Fleischprüfring dann eine Zertifizierungsstelle, die im Laufe der Zeit immer mehr Nahrungsmittel abdeckte. Heute führt die QAL mit rund 70 Mitarbeitern etwa 25.000 Zertifizierungen pro Jahr durch – angefangen von der Futtermittelwirtschaft, bis hin zum LEH und der Gastronomie. „Dafür ist sie für rund 45 Scopes wie GQ, QS, Bio, ohne Gentechnik, Tierschutzbund, IFS und künftig auch QM Milch akkreditiert“, betont Kagerer.

2008 baute der Fleischprüfring dann mit Unterstützung des Freistaats Bayern die zentrale Informationsplattform „Qualifood“ auf. So kann der Landwirt am Abend des Schlachttages die Klassifizierungs-, Wiege-, Salmonellen- und Befundergebnisse an seinem Rechner zuhause einsehen. Die Datenauswertungen lassen sich auch für wissenschaftliche Zwecke und für die Beratung verwenden.

Für die Zukunft sieht Kagerer die Klassifizierung und Verwiegung weiterhin als Kernaufgabe des Fleischprüfrings. Ein wichtiges Ziel sei die Standardisierung der Veterinärbefunde zusammen mit den Tierärzten, um aussagekräftige Informationen für die Beratung zu erhalten. Der FPR verstehe sich aber als Dienstleister für die Beratung und wolle selbst nicht aktiv in die Beratung der Erzeuger einsteigen. Schließlich will die FPR-Tochter QAL ihr Dienstleistungsangebot weiter ausbauen und sieht Potenzial bei Nachhaltigkeits- und Energiemanagementsystemen.

 

In seiner Festansprache lobte der bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner den Fleischprüfring als wichtigen Partner der Landwirte und Schlachtunternehmen. Dieser trage wesentlich zum Erfolg von GQ Bayern und dem neuen bayerischen Bio-Siegel bei. Dank der Qualifood-Datenbank könnten die Landwirte zeitnah Produktion und Vermarktung optimieren. Und die Schlachtbefunddatenbank des Fleischprüfrings leiste einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Tierwohls in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung.

 

BBV-Präsident Walter Heidl sieht das genauso. So habe die Datenbank des FPR in der Diskussion um trächtige Rinder Licht ins Dunkel gebracht, weil über ein Veterinärmodul die Einzelfälle systematisch erfasst und den Lieferanten zugeordnet werden konnten. Dabei sei deutlich geworden, dass in Bayern nur 0,6 % der Schlachtkühe trächtig gewesen seien.

 

 

 

 

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