Die Ausfuhren von Schweinefleisch liegen weiterhin merklich über dem Vorjahr. Im Zeitraum von Januar bis August des laufenden Jahres wurden gut 60.000 Schweinefleisch mehr exportiert als noch 2015. Zugenommen haben dabei in erster Linie die Ausfuhren von gefrorenem Schweinefleisch sowie Schweinespeck, der Handel mit frischem und gekühltem Schweinefleisch ging dagegen spürbar zurück.
Dies ist insbesondere mit den Zielländern zu erklären, die immer mehr im asiatischen Raum zu suchen sind.Rückläufig ist dabei der Handel innerhalb der EU. Fast alle Abnehmer führten hier weniger deutsches Schweinefleisch ein, das Minus beträgt auch weiterhin fast 10 %. Umfangreiche Produktionsmengen innerhalb Europas, ein häufig stagnierender oder sogar rückläufiger Bedarf sowie lukrative Angebote von Drittländern werden dabei häufig als Gründe genannt. Zusätzlich wird mehr und mehr regionale Ware von den Verbrauchern und der Fleischverarbeitung favorisiert, was letztendlich den Importbedarf an deutscher Ware sinken lässt. Dennoch verbleiben knapp 2 Drittel des ausgeführten Fleisches innerhalb der EU, im Vorjahr lag der Marktanteil noch bei 75 %.
Die Lieferungen an Ziele außerhalb von Europa nehmen dagegen bereits seit einiger Zeit stetig zu. Gegenüber dem Vorjahr ist aktuell ein Plus von 37 % zu verzeichnen, was gut 183.400 t entspricht. Der wichtigste Handelspartner mit einem Anteil von einem Fünftel aller Ausfuhren aus Deutschland ist dabei China. Nicht zuletzt der enorme Einfuhrbedarf im Land der Mitte ermöglichte in den vergangenen Monaten Schlachtschweinepreise weit über Vorjahresniveau. Dabei wurden nicht mehr nur klassische Asien-Artikel (Fette, Specke, Nebenerzeugnisse) eingeführt, sondern zunehmend auch Edelteile.
Allerdings dreht sich dieser Trend, ab September werden ausnahmslos wieder nur die klassischen Nebenerzeugnisse nachgefragt. Deshalb muss auch gesagt werden, dass sich das Wachstum zuletzt etwas verlangsamt hat. Hier dürften sich nicht zuletzt die sehr niedrigen Schweinepreise konkurrierender Nationen, etwa den USA, Brasilien und Kanada auswirken, die ebenfalls auf den asiatischen Markt drängen. Dennoch ist und bleibt China vorerst mit Abstand wichtigster Handelspartner für Deutschland und dürfte auch im weiteren Jahresverlauf große Mengen ordern. AMI