Bei der Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO), die derzeit in Nairobi stattfindet, stand auch das Ende von Exporterstattungen für landwirtschaftliche Erzeugnisse auf der Tagesordnung. Nach dem ersten Entwurf sollen Industrieländer bis 2010 Ausgaben für Exporterstattungen halbieren und bis 2020 ganz auslaufen lassen. Entwicklungsländer bekommen mehr Zeit. Sie dürfen bis 2023 Exporte stützen. Hilfen für den Transport und die Vermarktung darf es in Entwicklungsländern sogar bis 2028 geben.
Indien ist mit dem Entwurf unzufrieden, weil besondere Schutzmechanismen für die Sicherung der Ernährung in armen Ländern fehlen. Eine Einigung zeichnete sich am Vortag des Konferenzendes am Freitag nicht ab.
Über die Zukunft der Doha-Runde zur Liberalisierung des Welthandels wird auf der WTO-Ministerkonferenz sehr kontrovers debattiert. Die USA wollen sie am liebsten beenden oder zumindest für die Sektoren Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungen voneinander getrennte Abkommen abschließen. Die Entwicklungsländer verteidigen dagegen die Doha-Runde, in der ihnen erstmals eine Sonderrolle eingeräumt wird.