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Indien: Die neue Macht im Rindfleischexport

Ungeachtet der wirtschaftlichen Eintrübung rund um den Globus ist für das nächste Jahr mit einem florierenden Rindfleischhandel zu rechnen. Zu dieser Einschätzung kommt das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) in seinem Oktober-Bericht zur Entwicklung des globalen Vieh- und Fleischmarktes.

Lesezeit: 4 Minuten

Auch im nächsten Jahr wird der Rindfleischhandel florieren. Zu dieser Einschätzung kommt das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) in seinem Oktober-Bericht zur Entwicklung des globalen Vieh- und Fleischmarktes. Profitieren von der höheren Rindfleischnachfrage dürfte insbesondere Indien, das demnach die USA als drittwichtigsten Rindfleischexporteur ablösen dürfte. Erwartet wird, dass der südasiatische Staat seine Ausfuhren von Rindfleisch 2012 um 16 % auf fast 1,3 Mio. t steigern wird. Zugute kommen den indischen Rindfleischexporteuren neben dem relativ niedrigen Preisniveau auch die Einstufungen durch die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE), wonach das Land frei von der Rinderpest ist und hinsichtlich der BSE nur ein „vernachlässigbares Risiko“ darstellt. Ein großer Unsicherheitsfaktor für den indischen Rindfleischexport stellt allerdings die Maul- und Klauenseuche (MKS) dar. Hier fehlt es dem Land an einer international anerkannten Klassifizierung durch das OIE, was die möglichen Absatzmärkte im Vergleich zu anderen führenden Rindfleischexporteuren begrenzt. Dem US-Landwirtschaftsministerium zufolge wird die MKS in Indien mittels eines umfassenden Impfprogramms unter Kontrolle gehalten.

 

Nochmals deutlich heraufgesetzt haben die US-Fachleute ihre Schätzung zu den diesjährigen Rindfleischausfuhren der EU. Während das US-Agrarressort im April die EU-Rindfleischausfuhren 2011 auf 295.000 t veranschlagte, wird jetzt eine Menge von 475.000 t ausgewiesen. Maßgeblich für die deutliche Steigerung der Exportmenge sind im Wesentlichen die deutlich höhere Nachfrage Russlands sowie die Öffnung des türkischen Marktes für Schlachtrinder aus der EU. Angehoben wurde von Washington auch die Schätzung der EU-Rindfleischerzeugung 2011, nämlich um 50 000 t auf 8,05 Mio. t. Für das Jahr 2012 wird ein Aufkommen von 8,0 Mio. t vorausgesagt. Die nur leicht niedrigere Produktionsmenge bei voraussichtlich ebenfalls rückläufigem Verbrauch dürfte 2012 einen ähnlich umfangreichen Export von Rindfleisch aus der Gemeinschaft erlauben: Das Washingtoner Agrarressort geht von 465.000 t aus. Da die Rindfleischimporte der EU sich kaum verändern sollen, bleibt die EU vorerst Nettoexporteur für Rindfleisch. 

 

Für die Rinderwirtschaft im „Land der Gauchos“ zeichnet sich gerade erst eine langsame Erholung ab. Die argentinische Rindfleischproduktion, die im laufenden Jahr mit 2,50 Mio. t einen Tiefpunkt markieren dürfte, soll 2012 auf 2,6 Mio. t steigen. Der Export soll von schätzungsweise 260.000 t in diesem auf 300.000 t im nächsten Jahr wachsen. Angesichts staatlicher Restriktionen konzentrierte sich die Rinderwirtschaft Argentiniens zuletzt verstärkt auf die Ausfuhr höherwertiger Teile in Richtung EU, Russland und Israel.

 

Wieder steigen wird 2012 nach der Vorhersage des USDA auch die Rindfleischausfuhr Brasiliens, für die sich im laufenden Jahr jetzt eine Abnahme um 15 % auf knapp 1,33 Mio. t abzeichnet. Vor einem Jahr hatten die Washingtoner Experten hier noch einen Anstieg auf 1,80 Mio. t prognostiziert. Die in Brasilien mit dem wachsenden Mittelstand steigende Inlandsnachfrage begrenzt jedoch in zunehmenden Maß die für den Export verfügbaren Überschüsse. Zudem bereiten die Auflagen der EU zur Rückverfolgbarkeit der Lieferungen den Schlachtunternehmen weiterhin Probleme. So gingen die brasilianischen Rindfleischexporte in die Gemeinschaft im Zeitraum Januar bis Oktober 2011 gegenüber der vergleichbaren Vorjahresmenge laut Kommissionsangaben auf nur noch 70.300 t zurück. Im kommenden Jahr wird Brasilien nach der aktuellen Prognose des US-Agrarressorts etwa 1,38 Mio. t Rindfleisch im Ausland absetzen.

 

Für das eigene Land sagen die Washingtoner Fleischmarktexperten einen nur noch leichten Anstieg der Rindfleischausfuhren voraus: Der Export soll gegenüber 2011 um weniger als 1 % auf 1,25 Mio. t steigen, nachdem die Ausfuhrmenge in diesem Jahr um 19 % auf 1,24 Mio. t zulegen dürfte. Dabei profitiert die US-Rinderwirtschaft aktuell von einer starken Importnachfrage Kanadas, Mexikos und asiatischer Staaten. Mittlerweile sind die Vereinigten Staaten Nettoexporteur von Rindfleisch. Gestützt werden die Ausfuhren durch den relativ schwachen Dollar, der gleichzeitig die Importe in die USA verteuert. Die USDA rechnet mit einem Rückgang der landeseigenen Rindfleischproduktion um 5 % auf 11,46 Mio. t in 2012. Relativ hohe Futterpreise und die Trockenheit im Südwesten der USA dämpften schon zuletzt das Angebot, trotz hoher Erlöse. (AgE)

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