Kosteneffizienz und Fütterungsstrategien in der Milchviehhaltung waren die zentralen Themen des Oldenburger Milchviehtages, den die AGRAVIS Mischfutter Oldenburg/Ostfriesland GmbH vergangene Woche veranstaltet hat. Rund 200 Teilnehmer, vorwiegend Landwirte aus der Region, folgten der Einladung zu der Fachveranstaltung auf das Werksgelände der AGRAVIS Kraftfutterwerk Oldenburg GmbH in Oldenburg.
Johannes Thomsen von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein analysierte die Kostensituation eines durchschnittlichen Milchviehbetriebs und gab Optimierungstipps. „Eine Betrachtung der Vollkosten – über die Direktkosten hinaus – lohnt sich daher immer“, so Thomsen. Er betonte, welche Schlüsselstellung die Organisation der Arbeitswirtschaft hat, und unterstrich, wie groß der Einfluss der Melktechnik auf die Arbeitseffektivität und die Kosten eines Betriebes ist.
Aber auch die Leistungsfähigkeit des einzelnen Tieres und die damit verbundene bedarfsgerechte Fütterung ist für den betrieblichen Erfolg mittlerweile unverzichtbar geworden. Das wurde beim Vortrag von Dr. Martin Pries von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen deutlich.
Der Fütterungsreferent für Wiederkäuer stellte einige Ergebnisse aus Versuchseinrichtungen vor und klärte die Frage, wie sich die Energie aus zusätzlichem Kraftfutter bei den Tieren auswirkt. Er empfahl allen Landwirten eine Futterversorgung nach Norm, da sie die besten Ergebnisse liefert. Für ihn ist zudem die Grobfutterqualität der Schlüssel zum Erfolg.
Dr. Michael Baum, Rinderexperte der AGRAVIS, betonte die Wahl des zum eigenen Grundfutter passenden Kraftfutter ist und unterstrich die konsequente Nährstoffbewertung der eingesetzten Rohwaren.
Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war der Vortrag von Landwirt Jörg Stubbemann, der seinen Betrieb vorgestellt hat. Der Milchviehhalter aus Schohasbergen-Delmenhorst plant aktuell den Bau einer Biogasanlage und den Ausbau seines Boxenlaufstalles. Er skizzierte die Entwicklung seines Betriebes in den vergangenen 20 Jahren und formulierte seine Ziele für die Zukunft. Neben den betrieblichen Richtungspunkten wie Standortsicherung, Wettbewerbsfähigkeit und Nutzung der Entwicklungspotenziale berücksichtigte er auch seine privaten Wünsche: Freiraum für die Familie, für das soziale Umfeld und ehrenamtliches Engagement.