Die Perspektiven für Bullenmäster in Deutschland sind durchaus gut: Rindfleischproduktion und -verbrauch lassen einen sicheren Absatz erwarten, zudem dürfte der Anteil von Bullenfleisch am gesamten deutschen Rindfleisch zukünftig zunehmen. Das sagte Alfons Tempelmann, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, gestern auf dem Bullenmast-Seminar auf Haus Düsse.
Derzeit wird etwa die Hälfte des deutschen Rindfleisches mit Bullen oder Ochsen erzeugt. Die andere Hälfte stammt von Kühen, Färsen und Kälbern. "Aufgrund der kontinuierlichen Steigerung der Milchleistung wird die Anzahl der Kühe aber weiter abnehmen und somit auch das Angebot an Kuh-, Färsen- und Kalbfleisch. Das bietet Chancen für Bullenmäster", so Tempelmann.
Dennoch riet der Berater den über 30 teilnehmenden Landwirten, Investitionen in die Bullenmast realistisch zu kalkulieren. Denn die Baukosten seien inzwischen auf mindestens 2.000 €/Platz angestiegen.
Ob die Mast ab Kalb oder Fresser günstiger ist, muss laut Tempelmann betriebsindividuell entschieden werden. "Unsere Auswertungen zeigen, dass die Direktkostenfreien Leistungen mit 288 € (Kalb) bzw. 300 € (Fresser) pro Platz gleichauf liegen. Die entscheidende Frage ist deshalb, ob die Fresseraufzucht zum Betrieb passt oder nicht."