Der Auszahlungspreise der Freien Milch Austria (FMA) sind auf knapp 20 Cent pro Liter gefallen – der wohl mit Abstand niedrigste Milchpreis in ganz Österreich. Deshalb wollen schätzungsweise rund 100 der 500 Lieferanten wieder zurück zu den Genossenschaftsmolkereien. Diese reagieren aber verhalten auf die „Rückkehrer“, da sie momentan Mühe haben, das Milchaufkommen ihrer eigenen Lieferanten am Markt unterzubringen. Wenn überhaupt, würden diese Milcherzeuger nur mit starken Abschlägen wieder aufgenommen werden. So hat die Alpenmilch Salzburg eine Übernahme von Milch bisheriger FMA-Lieferanten mit 10 Cent Abschlag pro Liter angeboten.
FMA-Geschäftsführer Ernst Halbmayr führt das schlechte Preisniveau vor allem auf die allgemeine Marktentwicklung am Milchsektor zurück: „Wir sind die ersten Betroffenen der Überproduktion in Europa. Weil wir drei Viertel unserer Milch versenden, bekommen wir die Rückgänge direkt zu spüren.“ Besonders hart sei die FMA von der jüngsten Wirtschaftskrise im wichtigsten Abnehmerland Italien getroffen worden, erklärte Halbmayr. Johann Költringer von der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) sieht in der Entwicklung eine Tragödie mit den Bauern als Hauptdarsteller“. Einige Lieferanten hätten ihre Begeisterung für die FMA schon tief bereut. (AgE)