Das Quotenjahr 2010/11 wird in Deutschland voraussichtlich mit einer leichten Unterlieferung der Quoten zu Ende gehen. Aus der jüngsten Hochrechnung von ZMB und AMI für den Zeitraum April 2010 bis Februar 2011 geht eine Ausnutzung der anteiligen Quoten von 99,3 % hervor.

In den ersten Märzwochen hat sich der saisonale Anstieg der Milchanlieferung nicht beschleunigt, so dass bis Ende März mit keiner wesentlichen Steigerung der Quotenausnutzung zu rechnen ist. Nachdem die deutschen Milcherzeuger in den Sommermonaten und zu Beginn des Herbstes ihre Milchanlieferungen überdurchschnittlich stark gesteigert hatten, hat ab November eine Wende eingesetzt und die Steigerungen im Vergleich zum Vorjahr sind abgeflacht. Damit hat sich die Gefahr einer Überlieferung, die sich im Herbst zunächst abzeichnete, bald entschärft. Die derzeit auch im Vergleich zu den Nachbarländern recht moderate Milchanlieferung wird auf witterungsbedingt unterdurchschnittliche Silagequalitäten und steigende Kraftfutterkosten zurückgeführt.



In den ersten elf Monaten des laufenden Quotenjahres haben die deutschen Milcherzeuger nach den Daten, die die BLE im Rahmen der Meldeverordnung Milch erhebt, 26,3 Mio. t Milch angeliefert und damit 2,4 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Durch die Fettkorrektur erhöht sich die Milchmenge kalkulatorisch auf 26,57 Mio. t, was ebenfalls einer Steigerung von 2,4 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die verfügbaren Quoten sind im Quotenjahr 2010/11 um 3,1 % höher als die fettkorrigierte Milchanlieferung im Vorjahr. Somit ist der vorhandene Spielraum, die Anlieferungen abgabenfrei zu steigern, nicht voll ausgeschöpft worden. Für das neue Quotenjahr, das am 1. April 2011 beginnt, werden die Quoten nach EU-Recht wiederum um ein Prozent erhöht.