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DMK: Bloß nicht in die Freiheit des Marktes eingreifen!

Beim Deutschen Milchkontor (DMK) sinkt die Milchanlieferung. Die rund 9.000 Mitglieder würden als Reaktion auf den anhaltenden Preissturz an den internationalen Milchmärkten ihre Milchmenge herunterfahren. Deshalb erteilt das DMK Eingriffen in den freien Markt sowie in funktionierende Strukturen eine klare Absage.

Lesezeit: 3 Minuten

Beim Deutschen Milchkontor (DMK) sinkt die Milchanlieferung. Die rund 9.000 Genossenschaftsmitglieder würden als Reaktion auf den anhaltenden Preissturz an den internationalen Milchmärkten ihre Milchmenge herunterfahren, teilt der Konzern mit. Deshalb erteilt das DMK Eingriffen in den freien Markt sowie in funktionierende Strukturen eine klare Absage.

 

Bereits seit der ersten Aprilwoche nehme die von den DMK-Milcherzeugern angelieferte Milchmenge deutlich ab. Im Vergleich zu den jeweiligen Vorjahreswochen sei die Milchanlieferung bei DMK von mehr als +3 % auf aktuell -1,0 bis -1,5 %, mithin um 4,0 % zum Vorjahreszeitraum, gefallen.



Die Ursachen für die aktuelle, schwere Milchkrise sind laut DMK vielfach beschrieben und nicht kurzfristig zu beheben: Allein im Jahr 2014 wurden am Weltmarkt rund 10 Mrd. kg mehr Milch als im Vorjahr angeboten. Grund dafür war jedoch nicht das Ende der Quotenregelung, sondern weltweit gute Voraussetzungen beim Futter und die noch hohen Abnahmen in Russland und in China.

 

Diese Nachfrage und die bis dato weltweit positiven Marktaussichten seien plötzlich und drastisch eingebrochen: Hauptursachen sind die Wirtschaftskrise in China und das Embargo, das Russland als Reaktion auf die von der EU verordneten Sanktionen verhängt hat, und das mindestens bis zum Ende dieses Sommers anhalten dürfte, so das DMK.



Die DMK-Landwirte würden auf den Markt mit sinkenden Mengen reagieren – aus eigenem Antrieb. Statt Eingriffe in ein funktionierendes – wenngleich für die Milchbranche auch noch sehr neues – freies Marktsystem vorzunehmen, appelliert DMK darum an die Politik, jetzt Ruhe und Umsicht zu bewahren und nicht in die Freiheit des Marktes oder in funktionierende Strukturen einzugreifen.

 

Begrüßt wird indes die Überlegung seitens der Politik, kurzfristig weitere Gelder bereit zu stellen, um Höfen mit Liquiditätsproblemen zu helfen und krisenbedingte, finanzielle Engpässe zu überbrücken.

 

An den Handel appelliert DMK, in dieser Phase nicht seine Marktmacht auszuspielen, sondern aufrichtige Solidarität mit den Landwirten zu zeigen und mehr Verantwortung für eine gesellschaftliche Wertschätzung für Milch und Milchprodukte zu übernehmen.

 

Als zusätzlichen Beitrag zur Stabilisierung des Genossenschaftsunternehmens in der anhaltend schwierigen Marktsituation hat DMK ein Sparprogramm aufgelegt, das alle Bereiche des Unternehmens umfasst. Die dadurch frei werdenden Gelder sollen direkt auf die Höfe gehen, um die Anteilseigner aus eigener Kraft zu stützen.

 

Grundsätzlich braucht es für wirtschaftlich gesunde Höfe und Molkereien einen auskömmlichen Milchpreis, so das DMK. Dieser entstehe auf einem freien Milchmarkt, der mittel- und langfristig nach wie vor gute Wachstumschancen biete. Denn viele Regionen der Welt seien aufgrund klimatischer Bedingungen nicht in der Lage, ihren steigenden Bedarf an Milch und Milchprodukten selbst zu decken. Diese Märkte zu erschließen sei die Herausforderung der kommenden Jahre.

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