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DMK und DOC Kaas wollen fusionieren

Paukenschlag in der Molkerei-Branche: Deutschlands größte Molkerei, das Deutsche Milchkontor (DMK) aus Zeven, und der niederländische Käse-Spezialist DOC Kaas aus Hoogeveen wollen fusionieren. Beide Unternehmen informieren ihre Gremien gerade über den Zusammenschluss.

Lesezeit: 3 Minuten

Paukenschlag in der Molkerei-Branche: Deutschlands größte Molkerei, das Deutsche Milchkontor (DMK) aus Zeven, und der niederländische Käse-Spezialist DOC Kaas aus Hoogeveen wollen fusionieren. Beide Unternehmen informieren ihre Gremien gerade über den Zusammenschluss.

 

Nach top agrar-Informationen wollen die beiden Molkereien ihr operatives Geschäft zusammenlegen. Die beiden Genossenschaften sollen (zunächst) eigenständig bleiben. Die Milchverwertung wäre somit für alle Mitglieder gleich, die beiden Genossenschaften könnten aber nach ihren Richtlinien (z.B. Staffelzuschlag) auszahlen. Dieses Modell hat das DMK auch bei der Fusion von Nordmilch und Humana angewandt. Später sind die beiden Genossenschaften ebenfalls verschmolzen. Ob sich die Genossenschaften von DMK und DOC Kaas auch zusammenschließen, bleibt abzuwarten. Denn eine länderübergreifende Verschmelzung ist aufwändiger, beispielsweise durch Veterinärauflagen.

 

Es ist bereits der zweite Anlauf der beiden Unternehmen zur Fusion. Ende 2011 scheiterte der erste Versuch. Bei der Abstimmung plädierten nur 59 % der anwesenden DOC Kaas-Mitglieder für das Vorhaben, notwendig war aber eine zwei Drittel-Mehrheit von 66 %. Damals lag der durchschnittliche Milchpreis für das Jahr 2011 von DOC Kaas spürbar über dem Durchschnittspreis des DMK.

 

Heute ist die Situation etwas anders: Durch das Russland-Embargo ist DOC Kaas in der zweiten Jahreshälfte 2014 massiv unter Druck geraten. Der Grundpreis ist im Dezember 2014 auf nur 24 ct/kg abgestürzt. Im top agrar-Milchpreis-Vergleich kam DOC Kaas für 2014 auf einen durchschnittlichen Milchpreis von 35,9 ct/kg (4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, inkl. aller Zu- und Abschläge bei 500.000 kg Milch; ohne Nachzahlung; Umrechnungsfaktor 1,03 statt 1,02). Das DMK lag bei 36,6 ct/kg (4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, inkl. aller Zu- und Abschläge bei 500.000 kg Milch; inkl. Nachzahlung). Für Februar 2015 haben beide Unternehmen einen Grundpreis von 28 ct/kg gezahlt.

 

Nach dem gescheiterten Fusionsversuch 2011 hat DOC Kaas weiter nach Partnern Ausschau gehalten. 2014 hat der Käse-Spezialist zusammen mit der Molkerei Hochwald aus Thalfang eine Tochtergesellschaft gestartet, um den Vertrieb in Afrika und der arabischen Insel anzukurbeln.

 

Das DMK erhofft sich mit der Fusion, die Position bei naturgereiftem Käse auszubauen und neue Produktionskapazitäten zu erhalten – ohne selbst investieren zu müssen. Zudem seien Synergien bei der Molkeverwertung möglich, insgesamt werde das Werksstruktur-Konzept runder.

 

DOC Kaas hat rund 1.200 Mitglieder, verarbeitet etwa 1,1 Mrd. kg Milch und hat zuletzt einen Umsatz von knapp 550 Mio. € erreicht. Die Molkerei hat rund 80 Mitglieder aus Deutschland.

 

Das DMK verarbeitet derzeit von rund 9.000 Milcherzeugern 6,7 Mrd. kg Milch an 17 Standorten. Das Unternehmen erzielt einen Umsatz von 5,3 Mrd. €.

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