Die europäischen Milchmarktinstrumente werden weiter in unterschiedlichem Maße in Anspruch genommen.
Wie aus den jüngsten Statistiken der Europäischen Kommission hervorgeht, gingen während der Woche zum 17. Januar 2016 noch einmal 5.509 t Magermilchpulver in die öffentliche Lagerhaltung, davon annähernd die Hälfte aus Frankreich und Belgien. Für deutsche Molkereien hingegen war die Möglichkeit kaum attraktiv, ebenso wenig wie die Beihilfe zur privaten Lagerhaltung von Trockenmilch. Die Neuanträge für diese Maßnahmen beliefen sich in der Berichtswoche EU-weit auf 2.138 t, wobei die betreffenden Mengen hauptsächlich aus Spanien, den Niederlanden und Belgien stammten. Darüber hinaus wurden Beihilfen für die Einlagerung von insgesamt 3.299 t Butter beantragt, darunter 926 t deutsche Ware.
Ferner traf das Angebot für eine bezuschusste Käselagerung in Spanien, Frankreich und den Niederlanden Anklang: Diese drei Länder vereinten den Großteil der hier in der Berichtswoche registrierten Menge von 1.445 t auf sich.
Die Entwicklung der Durchschnittspreise wichtiger Milchprodukte verlief uneinheitlich: Bezogen auf jeweils 100 kg verteuerte sich Magermilchpulver im EU-Mittel um 1,3 % auf 169 Euro, Butter um 2,5 % auf 292 Euro und Emmentaler um 2,7 % auf 390 Euro. Demgegenüber verbilligten sich 100 kg Magermilch- und Molkepulver um jeweils 0,9 % auf 221 Euro beziehungsweise 58 Euro, 100 kg Cheddar um 1,4 % auf 282 Euro, 100 kg Gouda um 2,0 % auf 241 Euro und 100 kg Edamer um 2,7 % auf 239 Euro.
Unterdessen wurde bekannt, dass die EU-Kommission einen weiteren Bericht über die Umsetzung des Milchpakets von 2012 deutlich früher herausbringen will als ursprünglich geplant, nämlich anstatt 2018 bereits im kommenden Juni. Hintergrund ist offenbar die weiter angespannte Lage am Milchmarkt. Die Mitgliedstaaten hatten bis Mitte Januar Zeit, einen Fragebogen der Kommission zu beantworten. Auf Grundlage der Antworten sollen jetzt weitere Möglichkeiten zur Stärkung der Erzeuger erwogen werden.