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„Ende der Milchquote verlangt neue unternehmerische Strategien“

„Molkereien und Lebensmittelhandel müssen angesichts der Markt- und Preisschwankungen intelligente und effiziente Wege für neue Produkte und Marken sowie für die Vermarktung entwickeln. Neue Märkte sind zu erschließen", sagte Udo Folgart auf einem Milch-Symposium.

Lesezeit: 3 Minuten

„Molkereien und Lebensmittelhandel müssen angesichts der Markt- und Preisschwankungen intelligente und effiziente Wege für neue Produkte und Marken sowie für die Vermarktung entwickeln. Neue Märkte sind zu erschließen. Milch und Milchprodukte sind wertvolle Lebensmittel, was sich mit Niedrigpreisstrategien nicht verträgt.“ Diese Kritik an den jüngsten Preissenkungen für Milch und Molkereiprodukte wie Butter und Käse äußerte Milchbauernpräsident und DBV-Vizepräsident Udo Folgart in einem Pressegespräch zum Symposium „Bewegter Milchmarkt: Volatilitäten absichern!“ des Deutschen Bauernverbandes (DBV) in Berlin.


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Folgart bewertete die derzeitigen Preissenkungen „grundsätzlich als falsches Signal in einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Tierwohl in der Landwirtschaft intensiv und kostenaufwändig weiterentwickelt werden und gemeinsam mit dem Lebensmittelhandel vorangebracht werden sollen.“



Von einem relativ hohen Niveau haben sich die Preise für die Milchbauern in 2014 deutlich verringert. Ursachen seien ein gut versorgter Markt, indirekt das Russlandembargo und eine zurückhaltende Nachfrage aus wichtigen Importländern, vor allem aus China, erläuterte Folgart. Uneinig seien sich die Marktexperten in ihren Prognosen für 2015: Für die einen müssen die Milchbauern zum ersten Quartal 2015 mit weiter rückläufigen Preisen rechnen, andere Experten gehen von einer Stabilisierung aus. Frühestens im zweiten Quartal 2015 werde mit wieder ansteigendem Preistrend gerechnet, da grundsätzlich eine wachsende weltweite Nachfrage vorhanden sei, so Folgart.



Am 31. März 2015 endet die Quotenregelung des Milchmarktes nach 31 Jahren staatlicher Mengenregulierung. Trotz Milchquote habe sich in diesen drei Jahrzehnten die Anzahl an Milchbauern um 75 Prozent verringert, habe es Preisschwankungen für die Milchbauern von bis zu 25 Cent je Kilogramm Milch gegeben, gab Folgart zu bedenken. „Für unsere Milchbauern ist dies ein denkwürdiger Termin.


Der Milchmarkt wird wie in den übrigen Agrarmärkten für Getreide, Fleisch, Obst und Gemüse nicht mehr planwirtschaftlich verwaltet, sondern gestaltet sich durch Angebot und Nachfrage“, erläuterte der Milchbauernpräsident. Das Quotenende erfordere neue Strategien und Instrumente für Produzenten, Verarbeiter, Vermarkter und Politik. Die Bauern müssten die Absicherung des Erzeugerpreises für Milch über Warenterminbörsen oder über Versicherungssysteme stärker nutzen können. Solche Instrumente nutzen die Landwirte für andere Produkte schon seit Jahren zur Preisabsicherung und Liquiditätssteuerung.



Vom Lebensmitteleinzelhandel forderte Folgart, nicht jede globale Milchpreissenkung auf den deutschen Markt zu übertragen, da sich die heimischen Milchbauern sehr hohen Standards in der Produktion verpflichtet sähen. Für die Politik bedeute das Quotenende „kein Zurücklehnen“. Ein Sicherheitsnetz müsse weiterhin gravierende Marktkrisen begrenzen. Konkrete Vorschläge dieser politischen Begleitung der Milchbauern auf ihrem Weg in einen liberalisierten Markt habe der Bauernverband bereits vorgestellt.


„Dringend notwendig nicht nur für die Milchbauern ist darüber hinaus eine Möglichkeit zur steuerlichen Risikovorsorge und zur Bildung von Rücklagen für Krisenzeiten, um mit den volatilen Agrarmärkten umgehen zu können. Dies stärkt das einzelbetriebliche Risikomanagement“, betonte Folgart.

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