Frankreich hat in einer Stellungnahme Maßnahmen präsentiert, um der Krise auf dem EU-Milchmarkt entgegen zu wirken. Darunter ist auch der Vorschlag, Milcherzeuger, die ihre Produktionsmenge drosseln, finanziell zu entschädigen – so wie es derzeit der niederländische Molkereikonzern FrieslandCampina macht.
Mit dem Memorandum wendet sich Frankreich an die EU-Kommission. Grund ist die derzeit katastrophale Lage auf dem Milchmarkt. Zudem deute der aktuelle Bericht der Milchmarkt-Beobachtungsstelle an, dass die langfristig positiven Aussichten der globalen Milch-Nachfrage keinesfalls garantiert seien, wenn die europäische Milchmenge weiter so ansteige.
Frankreich sieht es als essentiell an, dass die EU ohne Verzögerung folgende Maßnahmen ergreift:
- Temporäre Anhebung des Interventions-Preises um mehrere Cent pro Liter
- Außergewöhnliche Werbemaßnahmen im Binnemarkt und in Drittländern
- Entwicklung eines europäischen "Export-Kredit-Werkzeugs", das Exporteuren Finanzierungslösungen bietet und den Umsatz steigert. Weltweite Konkurrenten hätten das bereits.
- Ein Frühwarnsystem sowie die Einstufung in verschiedene Krisen-Level. Werkzeuge entwickeln, um durch die Krise bedrohte Betriebe zu unterstützen.
- Eine europäische Hilfsmaßnahme für Erzeuger, die ihre Milchproduktion bei fallenden Preisen nicht steigern – ähnlich dem Modell des niederländischen Molkereikonzerns FrieslandCampina.
- Reflexion über strukturelle Maßnamen, um den Sektor zu modernisieren
- Einrichtung von Finanzinstrumenten auf EU-Ebene
- Verbesserung der Wertschöpfung und des Dialogs im Sektor
- Reflexion auf die Betriebe in benachteiligen Gebieten