Ab dem 1. Oktober 2016 entschädigt der niederländische Molkereikonzern FrieslandCampina seine Mitglieder sechs Monate lang mit 10 Cent je nicht erzeugtem Kilogramm Milch. Diese Maßnahme gilt zusätzlich zum EU-Milchmengen-Reduktionsprogramm von 14 Cent pro nicht erzeugtem Kilogramm Milch, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung.
FrieslandCampina will die Phosphatproduktion auf den Milchviehbetrieben schneller reduzieren, im Vorgriff auf die angekündigten niederländischen Phosphat-Produktionsrechte. Außerdem verbessere sich durch die geringere Milchmenge die Wertschöpfung für die Milch.
Der Molkereikonzern will die Milchmenge um 150 Mio. kg im Zeitraum 1. Oktober 2016 bis 31. März 2017 senken. Dadurch leiste FrieslandCampina einen Beitrag zu einer schnelleren Senkung der Phosphatproduktion und unterstütze auf diese Weise eine nachhaltige Milchviehhaltung. Gleichzeitig stärke das Unternehmen auch seine Marktposition.
Das Unternehmen stellt 15 Mio. € für die Milchviehhalter zur Verfügung, die weniger Milch erzeugen. Das entspricht 10 Cent je nicht geliefertem Kilogramm Milch. Dieser Betrag gilt zusätzlich zur Milchsenkungsprämie von 14 Cent, die die Europäische Union Milchviehhaltern pro Kilogramm nicht erzeugter Milch auszahlt. Zurzeit bespricht der niederländische Milchsektor mit den niederländischen Behörden ergänzende Maßnahmen zur Senkung der Phosphatproduktion, heißt es in der Mitteilung.
Mit Ausnahme von Milchviehhaltern mit biologischer oder biologisch-dynamischer Milch sowie Direktvermarktern mit Befreiung von der Anlieferverpflichtung kann jedes Mitglied der Molkereigenossenschaft FrieslandCampina an der Maßnahme teilnehmen. Die Teilnahme erfolgt freiwillig. Die Regelung gilt für den Zeitraum vom 1. Oktober 2016 bis 31. März 2017.
Wegen Engpässen bei den Verarbeitungskapazitäten hatte FrieslandCampina bereits zu Jahresbeginn einen Drossel-Bonus eingeführt (top agrar berichtete).