Die ZMB geht Ende 2015 davon aus, dass die Marktlage in den ersten Monaten von 2016 schwierig sein wird.
Der verstärkte Anstieg der Milchanlieferungen, der gegen Jahresende 2015 zu beobachten war, könnte sich zunächst noch fortsetzen. Erfahrungsgemäß steigen die Milchmengen bis Mai saisonal kontinuierlich an. Bei anhaltenden Steigerungen im Vergleich zum Vorjahr könnte diese Entwicklung zunächst zu Engpässen bei den Verarbeitungskapazitäten führen. Die vorhandenen Produktionsanlagen müssen dann genutzt werden, auch wenn die Endprodukte schwierig im Markt unterzubringen sein sollten.
Sollte kein starker Anstieg der Nachfrage vom Weltmarkt einsetzen, werden die Verkäufe von Magermilchpulver an die Interventionsstellen vermutlich fortgesetzt werden. Bei Schnittkäse hat sich bereits Ende 2015 ein verstärkter Wettbewerb vor allem aus dem benachbarten Ausland abgezeichnet, der die Preisaussichten für die ersten Monate des neuen Jahres belastet.
Im Vergleich zu Käse und Milchpulver wird der Buttermarkt voraussichtlich ausgeglichener sein, sofern sich weiter Exportmöglichkeiten bieten. Die Milcherzeugerpreise werden im ersten Halbjahr von 2016 aller Voraussicht nach im Schnitt unter dem Vorjahresniveau liegen. Um den Jahresdurchschnitt von 2015 erreichen zu können, wird eine deutliche Markterholung im zweiten Halbjahr notwendig sein, so die ZMB.
Ob im Lauf von 2016 deutlich festere Tendenzen am Markt eintreten werden, wird davon abhängen, wie sich die Milchanlieferungen und die Exportmöglichkeiten entwickeln. Was China betrifft, könnte es zu einer Erholung der Importe im Vergleich zu 2015 kommen. Im Falle Russland ist ein deutlicher Anstieg der Importe kurzfristig eher unwahrscheinlich, auch wenn es zu einer Entspannung der politischen Lage kommen sollte. Die niedrigen Ölpreise belasten neben Russland die Staatshaushalte wichtiger ölexportierender Länder. Abnehmen wird voraussichtlich im ersten Halbjahr die Konkurrenz aus Ozeanien, da das Milchaufkommen dort rückläufig ist.