Das österreichische Landwirtschaftsministerium setzt im Wettbewerb am Milchmarkt auf Gentechnikfreiheit und Bioproduktion.
Mit einem naturnahen Weg in der heimischen Produktion will Österreich den Kampf um Marktanteile nach dem Ende des Milchquotensystems bestehen. „Die österreichische Milchwirtschaft punktet mit Qualität, sowohl im Inland als auch im Export“, erklärte der österreichische Landwirtschaftsminister, Andrä Rupprechter, anlässlich des Weltmilchtages am 1. Juni. Seiner Auffassung nach wird die Konzentration auf die Qualität mit dem Auslaufen der Milchquote wichtiger denn je. Ziel sei es, die Milchwirtschaft im Land wettbewerbsfähiger, noch professioneller und krisenfester zu machen und das mit entsprechenden Rahmenbedingungen abzusichern. Laut Rupprechter stehen im Biobereich wesentliche Weichenstellungen an. Die EU-Agrarminister würden beim nächsten Agrarministerrat im Juni erneut über die umstrittene Bioverordnung der EU-Kommission beraten. Österreich verlange dabei eine praxisorientierte Regelung, die keine zusätzlichen bürokratischen Hürden für Biolandwirte aufbaue.
Mit dem Ende der Quotenregelung wird nach Auffassung von Rupprechter der Export eine noch wichtigere Rolle spielen. Sein Haus habe deshalb eine Exportoffensive gestartet, mit der neue Märkte erschlossen werden sollen. Ein erster Erfolg sei, dass österreichische Unternehmen künftig deutlich mehr Käse und Milchprodukte nach China liefern könnten. Die Steigerung der Ausfuhren, sowie eine Investitions- und Qualitätsoffensive stehen dem Minister zufolge im Mittelpunkt eines 6-Punkte-Programms, mit dem im März der Strategieprozess „Perspektiven Milchwirtschaft" gestartet wurde. Bis zum Herbst sollen in Arbeitsgruppen konkrete Maßnahmen für eine zukunftsorientierte Milchwirtschaft ausgearbeitet werden. Eine zentrale Rolle spielt dabei aus Sicht des Ressortchefs das neue Programm „Ländliche Entwicklung“, in dem bis 2020 fast 300 Mio Euro für die Modernisierung der Milchbetriebe und rund 130 Mio Euro für Qualitätsprogramme bereitgestellt werden. Die Schwerpunktthemen „Tierwohl und Tiergesundheit“ sowie „Strategische Betriebs- und Produktentwicklungen“ seien bewusst gesetzt worden, um Innovationen in der Milchwirtschaft zu fördern.
${intro}