Das rückläufige Milchaufkommen bestimmt die Lage auf dem Markt für Milchprodukte. Weil die bundesweite Anlieferung in dieser Woche die Vorjahreslinie um 1,3 % unterschritten hat, wird in vielen Molkereien der Rohstoff knapp. Im Vergleich zur Vorwoche fällt Milchanlieferung sogar um 2,3 %, berichtet die Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB).
Betroffen ist vor allem die Schnittkäseproduktion, wo es vereinzelt zu Lieferengpässen kommt. Und für die kommenden Wochen wird weiterhin mit einem knappen Angebot gerechnet. Gleichzeitig steigen die Exportzahlen: Im ersten Halbjahr 2012 hat die EU 362.300 t Käse exportiert – ein Plus von 10,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Gegenüber der Vorwoche hat sich bei der Entwicklung des Käsepreises in Kempten dagegen wenig getan. Der Tagespreis liegt für Blockware (Gouda, 48 % Fett, Edamer 40 % Fett) unverändert bei 2,70 bis 2,85 €/kg, für Schnittkäse bei 2,80 bis 2,95 €/kg.
Angebotsengpässe gibt es auch auf dem Markt für Magermilchpulver. Wegen des starken Rückgangs der Milchanlieferung liegt die Produktion unter den Erwartungen. Das wirkt sich auf die Preise aus: Lebensmittelware wurde mit 2.580 bis 2.700 €/t notiert, was einem Zuwachs von durchschnittlich 65 €/t im Vergleich zur Vorwoche entspricht. Pulver in Futtermittelqualität steigt auf 2.550 bis 2.630 €/t (+ 40 €/t). Die Futtermittelindustrie hat weiterhin Bedarf an Magermilchpulver. Dies ist aber nur knapp verfügbar, zudem gibt es Probleme, die Preiserhöhungen von Milchaustauscher durchzusetzen.
Teurer wurde auch Vollmilchpulver, das mit 2.880 bis 2.980 €/t den Preis der Vorwoche um 80 €/t übertraf. Süßmolkenpulver ist in Kempten mit 1.000 €/t (Futtermittelqualität) bzw. 1.060 €/t für Lebensmittelware gehandelt worden.
Entgegen der Erwartungen haben die Butterpreise trotz Auslagerung aus der Privaten Lagerhaltung nicht nachgelassen. Im Gegenteil: Lose Markenbutter legte um 10 Cent/kg auf 3,00 bis 3,20 €/kg zu, während geformte Ware ihren Preis von 3,06 bis 3,16 €/kg hielt.