Zu einer fachlich fundierten Debatte um eine mögliche Reduzierung des Einsatzes von Arzneimitteln in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung hat der agrarpolitische Sprecher der niedersächsischen CDU-Landtagsfraktion, Clemens Große Macke, SPD und Grüne aufgefordert. Statt wie bisher bei erstbester Gelegenheit „Skandal“ zu rufen, sollte gerade die SPD endlich auch auf ihre Agrarexperten hören, erklärte Große Macke am vergangenen Freitag in Hannover. Das Thema Verbraucherschutz sei zu wichtig für parteitaktische Manöver.
Der CDU-Politiker warf den Sozialdemokraten vor, die Verbraucher in Niedersachsen mit „viel Getöse“ und „zusammengezimmerten Initiativen“ nachhaltig verunsichern zu wollen. Kritik übte Große Macke auch an den Grünen. Eine willkürlich geforderte Minimierung des Antibiotikaeinsatzes könnte in der Praxis zur Folge haben, dass kranke Tiere nicht mehr vom Tierarzt behandelt werden könnten. Dieser Aktionismus gehe zu Lasten des Tierschutzes. „Wir wissen, dass im Vergleich zu den Niederlanden und anderen europäischen Staaten niedersächsische Landwirte und Tierärzte überwiegend verantwortungsvoll mit dem Einsatz von Medikamenten umgehen“, betonte der CDU-Agrarpolitiker. Darüber hinaus habe Landwirtschaftsminister Gert Lindemann mit dem Tierschutzplan und der Strategie zur Minimierung des Antibiotikaeinsatzes bereits Maßnahmen ergriffen. (AgE)
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