Wildschweine stellen eine enorme Gefahr für Hausschweinebestände dar. Denn die Schwarzkittel können gefährliche Tierseuchen wie die Afrikanische Schweinepest oder die Klassische Schweinepest übertragen. Zudem richten sie enorme Schäden in landschaftlichen Kulturen an. Das brandenburgische Landschaftsministerium hat deshalb ein neues Maßnahmenpaket eingereicht. In den kommenden zwei Jahren soll besonders an Schadschwerpunkten, Elektrozäune und Kirrungen errichtet sowie mobile Ansitzeinrichtungen eingesetzt werden. Außerdem soll die Bejagung der Wildschweine mittels kleinerer Drück- und Stöberjagden sowie verlängerter Jagdzeiten in einzelnen Gebieten verstärkt werden. Das Land Brandenburg wird zudem für zwei Jahre eine Prämie von 20 Euro für jedes Wildschwein zahlen, das über die Referenzstrecke des Jagdjahres 2015/16 hinaus erlegt wird.
Bereits mit Beginn des neuen Jagdjahrs 2016/17 hat die Landesregierung zeitlich befristet die rechtlichen Möglichkeiten geschaffen, dass bei der Jagd auf Frischlinge kleinere Kugeln verwendet werden dürfen. Solche waren zuvor nur für kleinere Wildarten zugelassen. Laut dem Potsdamer Ministerium kann darüber hinaus auf gefährdeten Flächen sämtliches Schwarzwild mit Ausnahme von Bachen ganzjährig bejagt werden. Unter Berücksichtigung des Tierschutzrechts und der Waidgerechtigkeit soll ebenfalls der Abschuss von nicht führenden Bachen künftig intensiviert werden.