Die deutsche Fleischbranche sieht sich erneuter Kritik aus westlichen Nachbarländern gegenüber: Den Klagen der französischen Fleischindustrie, die deutschen Schlacht- und Zerlegebetriebe sorgten für „Sozialdumping“, hat sich jetzt die belgische Regierung angeschlossen. Wirtschaftsminister Johan Vande Lanotte und Arbeitsministerin Monica De Coninck kündigten Mitte März an, bei der Europäischen Kommission Beschwerde gegen die zuständigen deutschen Behörden einzulegen. Die Minister werfen den deutschen Unternehmen vor, sie beschäftigten vor allem osteuropäische Arbeiter zu Stundenlöhnen, die einen Bruchteil der belgischen Entlohnung ausmachten. Mehrere belgische Firmen hätten schon mit der Umstrukturierung oder der Verlagerung nach Deutschland begonnen, weil sie gegenüber dieser Konkurrenz nicht mehr bestehen könnten. Diese Zustände seien untragbar, so Vande Lanotte. Frankreichs Vereinigung der Fleischindustrie und des Handels (SNIV-SNCP) hatte sich bereits Anfang 2011 bei der Kommission beschwert. (AgE)
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