Füttern wir die Schweine künftig mit getrockneten und gemahlenen Insekten statt mit Soja und Fischmehl? Diese Frage wurde am Dienstag dieser Woche während des Fachsymposiums Landwirtschaft in der Fachhochschule Osnabrück diskutiert. Denn Insekten lassen sich relativ einfach züchten und weisen einen hohen Proteinanteil auf.

 

Zum Thema referierten Heinrich Katz, der Geschäftsführer der Hermetia Deutschland GmbH & Co KG und Dr. Alexander Mathys, Leiter des Bereichs Bioökonomie des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik in Quakenbrück.

 

In den Bioreaktoren der Firma Hermetia werden vor allem die Larven der Schwarzen Soldatenfliege herangezüchtet. Die kleinen Tierchen haben einen großen Vorteil: Mit Speiseabfällen gefüttert fungieren sie als Resteverwerter und verwandeln Bioabfall in hochwertiges Protein für unsere Nutztiere.  Doch es gibt ein großes Hindernis: Die Fliegenlarven dürfen per Gesetz nur mit zugelassenen Futtermitteln gefüttert werden - ebenso wie unsere Nutztiere. Deshalb werden bislang nur Triticale, Gerste und Roggenschrot eingesetzt.

 

Auch die Insekten selbst dürfen bislang nicht als Futtermittel eingesetzt werden. Denn nach der BSE-Verordnung ist es verboten, tierisches Protein zu verfüttern. Einzige Ausnahme ist hierbei das Fischmehl. Dabei bestechen die Larven der schwarzen Soldatenfliege mit einem knapp 40 %-igen Proteinanteil und über 35 % Fett. Damit eigen sie sich ganz besonders für die Fütterung von Fischen, Geflügel und Schweinen.

 

Mit einem durchdachten Konzept, festgesetzten Hygienestandards, einer Produktion nach dem HACCP-Prinzip und anderen Vorkehrungen wie Rückstandskontrollen sollen nun die Vorteile des Insekteneinsatz in der Futterindustrie und dessen Umsetzung unterstrichen werden. Man hofft auf eine baldige Gesetzesänderung, die damit das Verfüttern von Insekten an Nutztiere erlaubt.