Die Branchenlösung für mehr Tierwohl hat eine weitere wichtige Hürde genommen. Laut Lebensmittelzeitung hat der Handel seine Vorstellungen konkretisiert und erstmals Zahlen auf den Tisch gelegt. Im August soll alles festgezurrt werden.
Die führenden Handelsunternehmen haben bei einem Treffen der Vertreter der Wertschöpfungskette Schweinefleisch wesentliche Finanzierungsmodalitäten für die seit langem diskutierte Branchenlösung für mehr Tierwohl vorgestellt. Demnach wird der Handel die Tierwohl-Initiative bis zu einer bestimmten Obergrenze unterstützen. Angeblich geht es dabei um einen dreistelligen Millionenbetrag pro Jahr. Er dürfte aber erst nach einer längeren Anlaufphase erreicht werden, da eine Umstellung auf bonitierte Tierhaltung nicht auf die Schnelle zu bewerkstelligen und zudem noch Überzeugungsarbeit auf der "grünen Seite" zu leisten sein dürfte.
Verkaufspreis müsste um rund 60 Cent pro kg steigen
Im Handel müsste der Ladenverkaufspreis laut Expertenberechnung unter Berücksichtigung des Ausschlachtungsgrades und anderer Faktoren um etwa 59 Cent pro kg steigen. Der Handel legt dabei Wert darauf, diesen Betrag so zu bemessen, dass bei der Überwälzung auf die Konsumenten kein Nachfragerückgang bei Schweinefleisch zu erwarten ist.
Clearingstelle nimmt Auszahlung an Erzeuger vor
Der "Tierwohl-Soli" soll bis auf Weiteres als fester Betrag, unabhängig vom Marktpreis für Schlachtschweine, gezahlt werden. Die Summe soll auf der Rechnung des Schlacht- oder Zerlegebetriebes an den Handel gesondert ausgewiesen und vom Handelsunternehmen an den Schlachtbetrieb überwiesen werden. Dieser muss dann den Betrag vollständig an eine Clearingstelle der Initiative Tierwohl weiterleiten. Diese nimmt die Auszahlung an die Erzeuger vor.
Wie und wo die Clearingstelle arbeiten wird, ist noch nicht abschließend geklärt. Das soll möglichst noch im August bei weiteren Treffen der Arbeitsgruppen entschieden werden. Ebenso ist noch zu beschließen, wie das Mittelaufkommen zu verteilen ist.