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LBV räumt mit Klischees auf

Um mit in der Öffentlichkeit häufig verbreiteten Falschmeldungen und Klischees über die moderne Landwirtschaft aufzuräumen, hat der Landesbauernverband (LBV) Brandenburg ein Papier herausgegeben. Darin stellt der LBV sechs strittige Punkte aus seiner Sicht klar.

Lesezeit: 3 Minuten

Um mit in der Öffentlichkeit häufig verbreiteten Falschmeldungen und Klischees über die moderne Landwirtschaft aufzuräumen, hat der Landesbauernverband (LBV) Brandenburg ein Papier herausgegeben. Darin stellt der LBV sechs strittige Punkte aus seiner Sicht klar:

  1. Familien- und Ökobetriebe sind immer „die Kleinen“ und die anderen „die Großen“.“

    Falsch. Denn in Brandenburg gebe es Familienbetriebe mit einer Betriebsgröße von fünf bis vielen hundert Hektar. Andererseits befänden sich auch unter denen als juristischen Personen verfassten Betrieben und den Agrargenossenschaften kleine bis sehr große Unternehmen. Darüber hinaus seien in der Ökolandwirtschaft wie in der konventionellen Landwirtschaft Betriebsgrößen von unter 5 ha bis mehr als 2.000 ha anzutreffen.
  2. Die konventionelle Tierhaltung ist mit Massentierhaltung und die Ökolandwirtschaft mit tiergerechter Landwirtschaft gleichzusetzen.“

    Falsch. Es gebe keine Definition für den Begriff Massentierhaltung. Vielmehr komme es auf die Bedingungen für die einzelnen Tiere an, die unabhängig von der Betriebsgröße und der Besitzverhältnisse des Betriebes seien.
  3. Konventionell arbeitende Betriebe schädigen die Umwelt.“

    Falsch. Als Gegenargument führt der LBV an, dass alle Betriebe gleichermaßen den gesetzlichen Anforderungen unterworfen seien; bei ordnungsgemäßer Bewirtschaftung schädigten sie die Umwelt nicht. Außerdem setzten auch viele konventionelle Betriebe auf unterschiedliche Weise auf Extensivierungsmaßnahmen.
  4. Die wachsende Weltbevölkerung kann ausschließlich mit Ökolandbau und kleinbäuerlicher Wirtschaftsweise ernährt werden.

    Falsch. Dies sei nicht möglich, weil einerseits die Weltbevölkerung rasant wachse, der Lebensstandard global steige und der weltweite Nahrungsmittelbedarf sich bis 2050 mehr als verdoppelt haben dürfte. Andererseits seien die Erträge im Ökolandbau viel geringer als im konventionellen Ackerbau. Hinzu komme, dass beim Anbau von Ökogetreide der Pflanzenschutz fehle. Deshalb sei der Pilzgiftbesatz dort höher. In der Folge belaufe sich der Brotgetreideanteil bei Ökogetreide nur auf etwa ein Drittel des Anteils, der im konventionellen Anbau erzielt werde. Um die gleiche Menge Brotgetreide für die gewachsene Bevölkerung ökologisch zu erzeugen, werde demnach eine im Vergleich zur konventionellen Produktionsweise neun Mal größere Fläche benötigt, rechnet der LBV vor.
  5. Der LBV tritt für die Massentierhaltung ein.

    Falsch. Dies sei ein typisches Beispiel für das leider oft anzutreffende „Schwarz-Weiß-Denken“. Richtig sei dagegen, dass sich der landwirtschaftliche Berufsstand für ein Mehr an Tierhaltung in Brandenburg einsetze. Zahlreiche Betriebe wollten zurzeit ihre Ställe erneuern, modernisieren und somit den Tieren mehr Platz einräumen. Bei geplanten Erweiterungen gehe es lediglich um einen begrenzten Umfang. Außerdem arbeite man derzeit an einer „Initiative Tierwohl“, die den Tieren zugute komme und von der „aufnehmenden Hand“ und den Verbrauchern honoriert werde.
  6. Der Berufsstand ist gegen den Ökolandbau und gegen die nachhaltige Landwirtschaft.

    Falsch. Vielmehr sei das Handeln der gesamten Landwirtschaft auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Außerdem seien Ökobetriebe sowohl in den Kreisvorständen als auch im Landesvorstand des LBV vertreten. Daneben gebe es im Verband einen Fachausschuss für den Ökolandbau, der schon frühzeitig eine Weiterführung der Ökoförderung gefordert habe, ohne die die Betriebe nicht überleben könnten. Viele Ökobetriebe seien sowohl in den Bioverbänden als auch im Bauernverband organisiert. Die LBV-Biobetriebe bewirtschaften 40 % der gesamten registrierten Ökofläche in Brandenburg.

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