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Ringelschwanz-Projekt: Ernüchterndes Ergebnis

Die Ergebnisse der zweiten Phase des nordrhein-westfälischen Ringelschwanzprojektes sind ernüchternd. Trotz intensiver Beratung, tierärztlicher Betreuung und dem Ausschalten etlicher Risikofaktoren erreichte im Schnitt nur die Hälfte aller unkupierten Schweine das Mastende mit vollkommen unversehrtem Ringelschwanz.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Ergebnisse der zweiten Phase des nordrhein-westfälischen Ringelschwanzprojektes sind ernüchternd. Trotz intensiver Beratung, tierärztlicher Betreuung und dem Ausschalten etlicher Risikofaktoren erreichte im Schnitt nur die Hälfte aller unkupierten Schweine das Mastende mit vollkommen unversehrtem Ringelschwanz. Alle anderen erlitten Schmerzen, weil ihre Schwänze verletzt oder abgebissen wurden.



In der zweiten Phase des 2014 gemeinsam von NRW-Landwirtschaftsministerium, den beiden NRW-Landwirtschaftsverbänden und der Landwirtschaftskammer ins Leben gerufenen Ringelschwanzprojektes haben in zwei Durchgängen 15 bzw. 9 Schweine haltende Betriebe bei einem überschaubaren Teil ihrer Tiere probeweise auf das Kupieren der Schwänze verzichtet. Alle Betriebe wurden vor dem Start einer SchwIP-Analyse sowie einem Lüftungs-und Tränkewasser-Check unterzogen. Zudem waren organisches Beschäftigungsmaterial und offene Tränkestellen Pflicht.



Die Ergebnisse dieser zweiten Projektphase wurden vergangene Woche im Rahmen einer Vortragsveranstaltung auf Haus Düsse vorgestellt. Danach wiesen am Ende der Ferkelaufzucht im ersten Durchgang nur noch knapp drei Viertel und im zweiten Durchgang nur gut die Hälfte der Ferkel intakte Ringelschwänze auf. Und am Ende der Mast waren es im ersten Durchgang nur noch 53,6 % bzw. im zweiten Durchgang sogar nur noch 38,8 % der Tiere. Nur einem einzigen der 15 teilnehmenden Schweinehalter gelang es, in beiden Durchgängen die vom Beirat der NRW-Erklärung geforderten 95 % Tiere mit intaktem Schwanz zu erreichen. Ein katastrophales Ergebnis! 



Als häufige Auslöser für Schwanzbeißen konnte die Projektkoordinatorin Dr. Astrid vom BrockeMängel beim Stallklima, insbesondere Zugluft, zu geringe Durchflussraten der Tränken sowie Mängel bei der Wasserqualität ausmachen. Häufig liegt es aber auch an zu geringen Rohfasergehalten im Futter, mykotoxinbelasteten Futterchargen oder an akuten technischen Störungen der Fütterung bzw. der Lüftung. Das Problem: In jedem Betrieb könne ein anderer Risikofaktor das berühmte Fass zum Überlaufen bringen. Deshalb gebe es auch kein Patentrezept, wie man dem Schwanzbeißen vorbeugen könne, stellte Frau Dr. vom Brocke klar.


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Wichtig sei in jedem Fall, so betonte Projektteilnehmer und Schweinehalter Markus Lehmenkühler aus Geseke, dass man drohende Beißattacken frühzeitig erkennt, um vorzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Das gelinge jedoch nur bei intensiver Tierbeobachtung und die sei sehr zeitaufwendig. Deshalb rät er auch allen Berufskollegen, mit einer kleinen Gruppe unkupierter Tiere zu starten, um langsam Erfahrungen zu sammeln und nicht gleich komplett aufs Kupieren der Ferkelschwänze zu verzichten.

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