Am vergangenen Freitag eröffnete die niederländische Firma MS Schippers einen neuen Hy-Care-Stall für Mastschweine. Im Versuchsbetrieb De Raamloop will das Unternehmen künftig die Ergebnisse aus drei Abteilen mit unterschiedlichen Hygienestandards vergleichen.
- Das erste Abteil entspricht einem regulären, konventionellen Maststall. Es wird nur mit Wasser gereinigt, die Böden sind unbeschichtet, und das Trinkwasser unterliegt keiner speziellen Behandlung.
- Im zweiten Abteil befindet sich der sogenannte Hy-Care Leistungsstall, der nach dem Hygienekonzept des Unternehmens betrieben wird. Bei gleichem Aufbau des Abteils sind die Böden und Wände mit einer Beschichtung versehen. Das Abteil wird nach jedem Durchgang gereinigt und desinfiziert und die Trinkwasserqualität wird geprüft. Neben der Bekämpfung von Ungeziefer sind darüber hinaus die Arbeitsabläufe so organisiert, dass eine Erregerübertragung möglichst verhindert wird. Die Ferkel stammen in diesem Abteil von einem konventionellen Ferkelerzeuger.
- Im Dritten Abteil, das vom Unternehmen als „Projekt X“ bezeichnet wird, entspricht die Ausstattung dem des zweiten Abteils. Auch hier wird dasselbe Hygienekonzept angewandt. Allerdings stammen die Ferkel aus einem speziellen Hy-Care Sauenstall, werden also unter besonders hygienischen Bedingungen geboren und aufgezogen.
Die Ergebnisse des ersten Durchgangs scheinen vielversprechend. Nach Auskunft von Schippers mussten im Hy-Care-Abteil 80 % weniger Antibiotika eingesetzt werden. Auch die ersten Mastergebnisse fielen positiv aus. Die Schweine im Hy-Care-Stall nahmen pro Tag im Schnitt 1000 g zu, und die Futterverwertung lag nach Angaben des Unternehmens bei 1 : 2,3. Nach Abzug der Kosten für Coating, Reinigung und Desinfektion, Aufbereitung des Trinkwassers und Ungezieferbekämpfung bleiben dennoch 4,52 € Mehrerlös pro Mastschwein. Bei 3,8 Umtrieben errechnet Schippers einen Mehrerlös von 17,16 € pro Mastplatz und Jahr.
Für die Mastschweine aus dem „Projekt X“ verspricht sich Schippers noch höhere Gewinne. Mit 1120 g täglichen Zunahmen, einer Futterverwertung von 1 : 2,1 und bis zu 4,3 Mastdurchgängen pro Jahr setzt man auf einen jährlichen Mehrerlös von über 45 € je Mastplatz.
Das Unternehmen lädt Interessierte dazu ein, den Versuchsbetrieb zu besichtigen. Weitere Informationen und Anmeldungen per Mail bei Jules van der Werf unter j.vanderwerf@schippers.eu