Die Tierseuchensituation in der Europäischen Union hat sich mit Blick auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) nach Ansicht des Föderalen Aufsichtsdienstes für Tier- und Pflanzengesundheit Russlands (Rosselkhoznadzor) trotz der Gegenmaßnahmen der Gemeinschaft ungünstig entwickelt. Wie die Behörde vergangene Woche mit Verweis auf Daten der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) mitteilte, wurden in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres in Europa insgesamt 114 ASP-Ausbrüche registriert, darunter 96 in EU-Mitgliedsländern und 18 in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS).
Die Gesamtzahl der Ausbrüche, die aus den drei baltischen Republiken und Polen seit der Einschleppung der Seuche Anfang 2014 gemeldet wurden, stieg laut Rosselkhoznadzor auf mehr als 350. Alle Ausbrüche in der EU im Berichtszeitraum seien bis auf einen Fall in Polen bei Wildschweinen registriert worden.
In der GUS wurden den Moskauer Beamten zufolge im ersten Quartal dieses Jahres sämtliche ASP-Fälle aus Russland gemeldet, und zwar jeweils neun bei Haus- und Wildschweinen. Die meisten davon, nämlich sechs, seien in der Provinz Orjol im Südwesten des Landes verzeichnet worden. Die Gesamtzahl der betroffenen russischen Provinzen 2015 habe sich aber nicht weiter erhöht, betonte die Behörde.
Außerdem hätten weder der weißrussische noch der ukrainische Veterinärdienst im ersten Jahresquartal neue Fälle von ASP gemeldet. Im Jahr zuvor hatte die Ukraine die OIE über jeweils drei Ausbrüche bei Haus- und Wildschweinen informiert; die letzten zwei ASP-Fälle in Weißrussland datieren noch auf das Jahr 2013 und wurden bei Hausschweinen festgestellt.