Ferkel, die rudernd auf der Seite liegen und sich krampfartig versteifen: Dieses Bild kennt jeder Landwirt. Häufig sind Streptokokken die Ursache, beim Schwein überwiegend Streptococcus suis. Nach Einführung der PCV2-Impfung schien sich die Lage zu verbessern. Inzwischen flammt das Problem jedoch wieder auf.
Ferkel, die rudernd auf der Seite liegen und sich krampfartig versteifen: Dieses Bild kennt jeder Landwirt. Häufig sind Streptokokken die Ursache, beim Schwein überwiegend Streptococcus suis. Noch vor einigen Jahren galten Streptokokken-Infektionen als häufige Begleiterkrankung von Infektionen mit dem Circovirus (PCV2). Nach Einführung der PCV2-Impfung schien sich die Lage zu verbessern. Inzwischen flammt das Problem jedoch wieder auf, gerade in gut geführten Betrieben mit hohen Furchtbarkeitsleistungen, berichtet Tierärztin Dr. Sandra Löbert vom Schweinegesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer NRW im aktuellen Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben (www.wochenblatt.com).
Streptokokken lauern überall auf landwirtschaftlichen Betrieben und werden vor allem über gesunde Tiere übertragen, die den Erreger auf der Haut, Schleimhäuten oder auf den Mandeln tragen. Da Streptokokken auch im Genitaltrakt gesunder Sauen vorkommen, können sich die Ferkel bereits bei der Geburt infizieren. Die Übertragung kann aber auch bei Kontakt zur Muttersau oder zu anderen Ferkeln geschehen. Eine häufige Eintrittspforte sind Verletzungen wie die Kastrationswunde, angeknabberte Schwanzspitzen, Hautabschürfungen an den Gelenken oder verbotenerweise abgekniffene Eckzähne.
Da auch andere Erreger ähnliche Symptome hervorrufen können, sollte zunächst eine gründliche Diagnose erfolgen. Dazu schickt man mindestens drei frisch erkrankte und unbehandelte Ferkel lebend zur Sektion ein. Zurzeit gibt es noch keinen kommerziellen Impfstoff, da die Herstellung durch die Vielfältigkeit des Erregers erschwert wird. Das Mittel der Wahl sind daher bestandsspezifische Impfstoffe. Welches Impfschema angewendet werden sollte, entscheidet der Hoftierarzt.
Die Impfung kann jedoch die Infektion mit dem Erreger nicht verhindern, sie kann nur die Symptome lindern. Deshalb müssen vorbeugend noch weitere Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören z.B. die Optimierung des Managements, äußerste Sorgfalt beim Reinigen und Desinfizieren und das Duschen der Sauen, bevor sie in den Abferkelstall umgestallt werden.
Besonders wichtig ist das Beachten von Hygienemaßnahmen im Abferkelstall. Der Kot hinter den Sauen sollte mindestens einmal täglich entfernt werden. Die Sauen müssen nach der Geburt mindestens drei Tage lang auf MMA-Symptome untersucht werden, und die männlichen Ferkel sollten nach der Drei-Messer-Methode kastriert werden. Hier wird das Messer nach jedem Ferkel gewechselt und in eine Desinfektionslösung gestellt. Außerdem ist es wichtig, bei Ferkelimpfungen und Eiseninjektionen nach jedem Wurf die Nadel zu wechseln.
Hinweis:
Bitte aktivieren Sie Javascipt in Ihrem Browser, um diese Seite optimal nutzen zu können
Zum Lesen dieses Artikels benötigen Sie ein top agrar Abonnement
Ferkel, die rudernd auf der Seite liegen und sich krampfartig versteifen: Dieses Bild kennt jeder Landwirt. Häufig sind Streptokokken die Ursache, beim Schwein überwiegend Streptococcus suis. Noch vor einigen Jahren galten Streptokokken-Infektionen als häufige Begleiterkrankung von Infektionen mit dem Circovirus (PCV2). Nach Einführung der PCV2-Impfung schien sich die Lage zu verbessern. Inzwischen flammt das Problem jedoch wieder auf, gerade in gut geführten Betrieben mit hohen Furchtbarkeitsleistungen, berichtet Tierärztin Dr. Sandra Löbert vom Schweinegesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer NRW im aktuellen Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben (www.wochenblatt.com).
Streptokokken lauern überall auf landwirtschaftlichen Betrieben und werden vor allem über gesunde Tiere übertragen, die den Erreger auf der Haut, Schleimhäuten oder auf den Mandeln tragen. Da Streptokokken auch im Genitaltrakt gesunder Sauen vorkommen, können sich die Ferkel bereits bei der Geburt infizieren. Die Übertragung kann aber auch bei Kontakt zur Muttersau oder zu anderen Ferkeln geschehen. Eine häufige Eintrittspforte sind Verletzungen wie die Kastrationswunde, angeknabberte Schwanzspitzen, Hautabschürfungen an den Gelenken oder verbotenerweise abgekniffene Eckzähne.
Da auch andere Erreger ähnliche Symptome hervorrufen können, sollte zunächst eine gründliche Diagnose erfolgen. Dazu schickt man mindestens drei frisch erkrankte und unbehandelte Ferkel lebend zur Sektion ein. Zurzeit gibt es noch keinen kommerziellen Impfstoff, da die Herstellung durch die Vielfältigkeit des Erregers erschwert wird. Das Mittel der Wahl sind daher bestandsspezifische Impfstoffe. Welches Impfschema angewendet werden sollte, entscheidet der Hoftierarzt.
Die Impfung kann jedoch die Infektion mit dem Erreger nicht verhindern, sie kann nur die Symptome lindern. Deshalb müssen vorbeugend noch weitere Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören z.B. die Optimierung des Managements, äußerste Sorgfalt beim Reinigen und Desinfizieren und das Duschen der Sauen, bevor sie in den Abferkelstall umgestallt werden.
Besonders wichtig ist das Beachten von Hygienemaßnahmen im Abferkelstall. Der Kot hinter den Sauen sollte mindestens einmal täglich entfernt werden. Die Sauen müssen nach der Geburt mindestens drei Tage lang auf MMA-Symptome untersucht werden, und die männlichen Ferkel sollten nach der Drei-Messer-Methode kastriert werden. Hier wird das Messer nach jedem Ferkel gewechselt und in eine Desinfektionslösung gestellt. Außerdem ist es wichtig, bei Ferkelimpfungen und Eiseninjektionen nach jedem Wurf die Nadel zu wechseln.