Auch das sich dem Ende zuneigende Schweinevermarktungsjahr 2011 wird nach Einschätzung der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) nicht mit Rekorden geizen. Zwar hat sich das Wachstum der heimischen Schlachtschweineproduktion nach Angaben der Bonner Marktexperten im Vergleich zu den Vorjahren abgeschwächt, doch dürften dieses Jahr hierzulande erstmals mehr als 59 Mio. Schweine geschlachtet werden.
Auch für den Schweinefleischverkauf ins Ausland zeichnen sich neue Rekorde ab. In die anderen EU-Staaten wurde zwar nur etwas mehr Schweinefleisch als 2010 verkauft; die Nachfrage am Weltmarkt und insbesondere in Asien war jedoch so stark wie nie zuvor. Die deutschen Drittlandsexporte dürften nach ihrer Schätzung um rund 20 % zulegen. Die Exporterlöse seien aufgrund des höheren Preisniveaus für Schweinefleisch sogar noch stärker gestiegen.
Rekordverdächtig verlief in diesem Jahr den Bonner Fachleuten zufolge auch die Entwicklung der Schweinepreise, allerdings sowohl in positiver als auch negativer Hinsicht. So fiel der Schweinepreis Mitte Januar 2011 durch die Dioxinkrise auf den tiefsten Stand seit sieben Jahren; lediglich noch 1,13 €/kg Schlachtgewicht (SG) wurden damals im Schnitt gezahlt. Keine drei Monate später lag der Preis aber wieder über der Marke von 1,50 €/kg SG, und im November erreichte er mit mehr als 1,60 €/kg SG ein Spitzenniveau, welches es zu dieser Jahreszeit zuvor noch nie gegeben hat.
Auf Rekordniveau bewegten sich über lange Zeit des Jahres auch die Futtermittelpreise, weshalb das Jahr 2011 nach Darstellung der AMI den Schweinemästern „mit Sicherheit keinen Rekordgewinn und den Ferkelproduzenten sogar schmerzhafte Verluste bescheren wird“. (AgE)
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