Das Schlachtunternehmen Westfleisch soll seit Monaten die AutoFOM-Klassifizierung manipuliert haben. Nach Angaben des Landesamtes für Verbraucherschutz wurden an mindestens fünf Positionen bauliche Veränderungen an den geeichten automatischen Geräten vorgenommen. Wie der WDR berichtet, seien aktuell Teile des Schlachthofes in Coesfeld geschlossen, was die Genossenschaft aber bestreitet.
Westfleisch erklärt dazu in einer Stellungnahme, die Behörden hätten am 9. Dezember beim "Auto-Fat-o-Meater" lediglich die Wasser-Reinigung der Schweineschlachtkörper auf dem Plattenband untersagt. Man könne nicht ausschließen, dass das mitgeführte Reinigungswasser Einfluss auf die Klassifizierung habe. Am Mittwoch hätten die Behörden dann das Eichamt hinzugezogen. Dieses habe nach Überprüfungen die Eichung entzogen. "Mit der Obereichdirektion Köln bemühen wir uns derzeit um eine kurzfristig erteilte Wiederzulassung und Eichung", heißt es in der Stellungnahme.
"Wir gehen davon aus, dass nach Klärung der technischen Details der Nachweis geführt werden kann, dass Landwirte nicht zu Schaden gekommen sind", bemüht sich Westfleisch um Beruhigung der Lage. Zur Klärung des Sachverhalts habe der Vorsitzende des Aufsichtsrates bereits eine Untersuchungskommission unter neutralem Vorsitz des Vizepräsidenten des WLV und unter Mitwirkung der Landwirtschaftskammer NRW eingesetzt, um die entstandene Unsicherheit schnellstmöglich und rückhaltlos aufzuarbeiten.
Westfleisch verarbeitet täglich rund 8000 Schweine am Standort Coesfeld. Aufgefallen waren die Abweichungen bei Routinekontrollen der Behörden. (ad)