Der Streit zwischen der Privatmolkerei Schwälbchen und der Marburger Molkereigenossenschaft verschärft sich.
Eigentlich sollte bereits am 1. Januar 2012 die Produktion in Eigenregie der Marburger Genossen laufen. Doch ein Teil der Anlagen und Maschinen am Standort Marburg wurde von der Molkerei Schwälbchen demontiert.
Eine Aufnahme der Produktion ist für die Bauern so nicht möglich, so dass die produzierte Milch am Spotmarkt zu niedrigen Preise abgesetzt werden muss. Um möglichen Schadensersatz erwirken zu können, wurden deshalb jetzt seitens der Genossenschaft rechtliche Schritte eingeleitet, wie der Geschäftsführer Hans-Werner Wege gegenüber top agrar mitteilte.
Die Molkerei Schwälbchen war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Doch wie die Fachzeitschrift molkerei-industrie meldete, sieht sich die Molkerei Schwälbchen falschen Vorwürfen ausgesetzt. Laut Günter Berz-List, Geschäftsführer der Schwälbchen AG holte man ausschließlich alle dem Unternehmen gehörenden Anlagen und Maschinen aus den Hallen.
Zum Hintergrund: Im vergangenen Jahr hatte die Privatmolkerei Schwälbchen beschlossen den Standort Marburg aufzugeben im Zuge des Kooperationsvertrages der Schwälbchen AG und der Milch-Union Hocheifel (MUH). Ein Teil der Mitglieder der Marburger Molkereigenossenschaft hatte Schwälbchen daraufhin die Gefolgschaft verweigert und stattdessen beschlossen die Molkerei in Marburg in Eigenregie weiterzuführen. Dabei sollte verstärkt auf Regionalität und gentechnikfreie Fütterung gesetzt werden. (ar)