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Kupierlänge: Ein Drittel besser?

Lesezeit: 2 Minuten

Das Kürzen der Ferkelschwänze ist als vorbeugende Maßnahme nur noch erlaubt, wenn der Landwirt nachweist, dass er nach geeigneten Maßnahmen sucht, um darauf zu verzichten. Auch steht die gängige Praxis, mehr als ein Drittel des Schwanzes zu kupieren, in der Diskussion.


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Am sächsischen Lehr- und Versuchsgut Köllitsch wurde untersucht, welchen Einfluss verschiedene Kupierlängen auf Schwanzbeißen und -nekrosen haben. Bonitiert wurden zwei Jahre lang 1 966 Ferkel. Bei 674 Tieren wurde der Schwanz um das letzte Drittel gekürzt, bei 651 Ferkeln um zwei Drittel. 641 Tiere blieben unkupiert.


Ergebnisse: Nach der ersten Hälfte der Aufzucht wiesen 7 % der unkupierten Ferkel Schwanzverletzungen durch Kannibalismus und 12 % durch Nekrosen auf (siehe Übersicht). Bei den kupierten Tieren traten signifikant weniger Verletzungen auf. Dabei war es unerheblich, ob der Schwanz um ein oder zwei Drittel gekürzt worden war.


Das änderte sich in der zweiten Hälfte der Aufzucht. Hier waren 5 % der Ferkel, deren Schwänze nur um das letzte Drittel gekürzt worden waren, von Kannibalismus und 3 % von Nekrosen betroffen. Bei den Tieren, deren Schwänze um zwei Drittel kupiert worden waren, lag die Verletzungsrate signifikant niedriger bei 1 %. Am stärksten betroffen waren erwartungsgemäß die unkupierten Ferkel.


In der Mast beruhigte sich das Beißgeschehen. Bei den unkupierten Tieren sank der Prozentsatz der durch Kannibalismus verletzten Schweine auf 6 %, der durch Nekrosen Verletzten auf 4 %. Deutlich niedriger bei etwa 1 % lag die Verletzungsrate bei den Schweinen, deren Schwänze gekürzt worden waren.


Obwohl die Verletzungsraten im bundesweiten Vergleich ähnlich angelegter Versuche insgesamt relativ niedrig waren, mussten dennoch 7 % der unkupierten Tiere ausselektiert werden.


Fazit: Das Kupieren der Ferkelschwänze schützt die Tiere in Aufzucht und Mast vor schmerzhaften und entzündlichen Verletzungen. Das Risiko, dass kupierte Tiere Opfer von Beißereien werden, ist etwa drei bis vier Mal geringer als das von unkupierten Tieren. Bereits das Kupieren von nur einem Drittel des Schwanzes reduziert die Gefahr von Beißereien deutlich.


Kontakt: Dr. Eckhard Meyer, Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, E-Mail: eckhard.meyer@smul.sachsen.de

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