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Testprotokoll - McCormick X 5.30 PowerPlus

Lesezeit: 6 Minuten

Neues Design, neue Kabine und ein sehr sparsamer Motor. Der McCormick hat uns richtig neugierig gemacht.


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Der X5.30 trat vor dem eigentlichen Serienstart zum Vergleichstest an. An einigen, kleineren Stellen war der Schlepper noch nicht ganz fertig. So gab’s in der Kabinenverkleidung noch unsaubere Fügestellen, einige Kunststoffteile waren ziemlich dünn. McCormick will hier noch nachbessern.


Das neue McCormick-Design ist gelungen, das hellgraue Interieur aber etwas schmutzempfindlich. Die großen Türen der geräumigen Vier-Pfosten-Kabine (L x B = 147 x 146 cm) öffnen sehr weit und stehen dann reichliche 70 cm über – das kann in engen Gebäuden riskant sein. Trotzdem ist der Durchgang zwischen A-Säule und Kotflügel nicht besonders weit. Doch das Lenkrad klappt per Pedal weg, der Beifahrersitz durch Federkraft nach oben. Zusammen mit niedrigen 107 cm Plattformhöhe kommt der Fahrer einigermaßen bequem auf den Sitz. Nach rechts beengt der Frontlader-Hebel den Ein- und Ausstieg.


Der Sitz (Sears) kommt auf unebener Fahrbahn unsanft an seinen oberen Anschlag. Er sollte sich zudem weiter nach hinten schieben lassen, doch hinten ist der Kabinenhimmel zu niedrig. Größere Fahrer stoßen hier schnell mit dem Kopf an, vor allem wenn sie sich umschauen.


Die Sicht nach vorne ist gut, vor allem durch die hochgezogene Frontscheibe und das Glasdach. Die Frontscheibe lässt sich öffnen, aber nicht mit angebautem Lader. Gute Sicht zu den Seiten, allerdings sind die B-Säulen in den hinteren Ecken recht massiv. Sechs-Pfosten-Konzepte mit zur Mitte verlegten C-Säulen und gebogenen Seitenfenstern bieten teils bessere Sicht. Nach hinten/oben (Kipper) behindert der tief gezogene Himmel die Sicht.


Die Ausstattung mit Arbeitsscheinwerfern ist okay, die Klimaanlage (links oben am Kabinenhimmel) arbeitet gut. Insgesamt ist die Ergonomie bzw. Bedienung – bis auf wenige Ausnahmen – übersichtlich. Das Armaturenbrett-­Display bietet Zusatzfunktionen wie zum Beispiel einen Hektar- oder Dieselzähler.


Der Perkins-Motor entstammt einer Kooperation mit FPT. Seine eingetragene Leistung beträgt 75 kW/102 PS. An der Zapfwelle haben wir maximal 67 kW/91 PS gemessen. Als zweiter Schlepper im Test verfügt der McCormick über einen Boost (im Test an der Zapfwellenbremse kamen allerdings nur 2 kW/2,7 PS weniger ohne Boost an). Bei Max.-Leistung ist der Motor mit 260 g/kWh sparsam (Ø = 272 g/kWh) und teilt sich die Spitzenplätze mit den beiden verwandten FPT-Aggregaten. Die höchste Effizienz erreicht er im Drehzahlkeller mit 1 100 U/min und 44 kW/59 PS. Die 242 g/kWh sind hier der niedrigste Verbrauch. Auch bei den Teillastpunkten profitiert der McCormick von seinen Stärken im unteren Drehzahlbereich: Die 267 g/kWh liegen 8 % unter dem Schnitt und 23 % günstiger als der Durstigste. Bei unseren errechneten Vergleichsarbeiten fährt der Traktor immer 1 l/h günstiger. Und auch bei den Praxiseinsätzen zeigte sich das Aggregat ziemlich agil. Ein elektronischer Drehzahlspeicher fehlt leider.


Das Argo-eigene Wendegetriebe hat drei Gruppen (seltsame Symbolik mit Schildkröte, Mensch, Hase), vier Gänge sowie vorwärts drei LS-Stufen (36/12). Es ist die höchste Ausbaustufe in dieser McCormick-Baureihe.


Der Schalthebel hat einen guten Kupplungsknopf. Vor allem der 3. Gang liegt zu weit weg vom Fahrer. Der Gangwechsel ist eher straff, die Lastschaltung sanft.


Die Knöpfe für die LS-Stufen liegen ungünstig tief im Schalthebel. Weil der Hebel weit weg ist und das Getriebe keine Automatik bietet, hätten wir uns weitere LS-Knöpfe in der Nähe der EHR gewünscht. Ein vollständiges Speedmatching fehlt, aber beim Runterschalten wechselt die LS automatisch von Stufe 3 zu 2.


Bei rund 1800 Motorumdrehungen bietet das Getriebe (vorwärts) 14 Gänge zwischen 4 und 12 km/h, die Überlappung zwischen den Gruppen ist okay, zwischen den Gängen eher knapp.


Das Ansprechverhalten der Wendeschaltung lässt sich per Drehregler in zehn Stufen deutlich spürbar verstellen, die Einstellung erscheint auf dem Display – prima! Der ­Hebel der Wende-schaltung überzeugt weniger: Er wandert nicht mit, wenn man die Länge der Lenksäule verstellt, der Abstand vergrößert sich, der Fahrer muss umgreifen.


McCormick bietet den Traktor nur mit einer 63 l-Zahnradpumpe an. Am Anschluss kommen 66 l pro min an (Ø = 76 l). 25 l entnehmbare Ölmenge aus dem Getriebehaushalt liegen im Durchschnitt. Der McCormick trat mit 2 mechanischen Steuergeräten an. Wenn ein Lader montiert ist, sind standardmäßig hinten nicht mehr als 2 dw-Anschlüsse möglich. Bei separatem Lader-Hydraulikblock lassen sich aber auch bis zu vier dw-Anschlüsse montieren. Gute Hebelposition vorne auf der Konsole.


Der Traktor hat eine gute Bosch-EHR. Die beleuchteten Bedienelemente sind in zwei Gruppen angeordnet und sehr übersichtlich. Gut: Die Transport-Dämpfung lässt sich in jeder Höhe aktivieren. Der Kippschalter für den Schnellaushub hat eine mittige Stopp- Position. Allerdings ist der Einstellregler für die Arbeitstiefe zu leichtgängig. Knöpfe zur Außenbedienung gibt’s auf beiden Kotflügeln. Das Display zeigt die aktuelle Hubhöhe an, die Sensoren am Hubwerk sind etwas ungeschützt. In Testausstattung ließ sich nur eine Hubstrebe direkt verstellen, die Ausstattung ist hier eher bescheiden. Die durchschnittliche Hubkraft beträgt 4,7 t, sie steigt nach oben hin an – so soll es sein. Der Hubweg misst fürstliche 73 cm, der beste Wert.


Testschlepper mit 540/540 E/1 000, das ist okay. Der Hebel für den Drehzahlwechsel sitzt links, der Aufkleber ist nicht ganz eindeutig. Vor allem die 1 000er-Drehzahl lässt sich schwerer einlegen. Der Zapfwellenschalter auf der Konsole ist okay. Außenbedienungen für die Zapfwelle gibt’s auf beiden Seiten. Um die Zapfwelle von außen permanent einschalten zu können, muss der Fahrer zuerst per Kippschalter den Sitzkontakt freischalten und dann die Außenbedienung länger als 6 Sekunden drücken. Bei aktivem Kontakt dreht die Welle nur für ein paar Sekunden, wenn man den Außenknopf drückt.


Laut McCormick misst die Elektronik beim Einschalten der Zapfwelle die Torsion in der Getriebewelle und regelt danach das Anlaufverhalten. Eine Automatik ist leider nicht lieferbar.


Für Allrad und Sperre gibt es Tasten (An/Aus), aber keine Automatik. Die Sperre löst auch, wenn der Fahrer die Bremse antippt. Der Handbremshebel liegt etwas versteckt unterm Beifahrersitz. Die Bremsen arbeiten präzise (nasse Bremsen vorne). Die Lenkung ist präzise. Das griffige Lenkrad braucht 3,5 Umdrehungen von rechts nach links. Der Wendekreis beträgt 10,80 m (Ø = 10,20 m). Der X 5.30 wiegt in Test-ausstattung rund 5 t, bleiben noch 3,1 t für die Zuladung – prima! Leider lässt sich die Maschine nicht größer als im Test bereifen.


Mit 2,35 m hat der McCormick den zweitkürzesten Radstand. Trotzdem liegt er einigermaßen ruhig auf der Straße. Am meisten stört der Sears-Sitz mit seinem harten oberen Anschlag. Mit den 72 dB(A) bei Höchstgeschwindigkeit bzw. 74 dB(A) an der Zapfwellenbremse ist der Schlepper eher leise. Doch bei einigen Drehzahlen stört ein Rappelgeräusch, das von der mechanischen Parallelführung des Laders kommt. Die Rückspiegel sind aus normaler Fahrerposition kaum zu sehen. Dem Blinker (rechts) fehlt ein Rücksteller oder ein dezenter Piepton. -gh-

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