Der Transport von Gülle über weite Strecken ist zu teuer, da sie zu 90 % aus Wasser besteht. In Form von festem Mehrnährstoffdünger wäre sie deutlich attraktiver. Künftig könnten daher streufähige P- und N-Dünger sowie Biokohle aus Schweinegülle interessant sein. Sie sollen sich direkt auf den Betrieben herstellen lassen.
An einem Verfahren, diese Dünger zu produzieren, arbeitet das EU-Forschungsprojekt „BioEcoSIM“. Die Forscher gewinnen in mehreren Schritten die Nährstoffe aus der flüssigen Phase der Gülle zurück und erzeugen aus ihnen feste P- und N-Dünger. Die Biokohle entsteht unter Luftabschluss und Temperaturen von 350 bis 1 000° C aus der festen Phase der Gülle.
Wie gut die Dünger wirken, hat im Rahmen des Projektes die Universität Hohenheim untersucht. Die ersten Ergebnisse stimmen positiv. Unter Gewächshausbedingungen ließ sich nachweisen, dass die Produkte das Wachstum z. B. von Gerste nicht hemmen. In einem weiteren Versuch mit Gerste und Ackerbohnen konnte man teilweise eine bessere Düngewirkung als bei praxisüblichen Mineraldüngern feststellen. Nun sollen die Dünger im Feld in Weizen und Mais eingesetzt werden.
Das Fraunhofer Institut für Grenzflächen und Bioverfahrenstechnik koordiniert das Projekt „BioEcoSIM“. Daran beteiligt sind neben der Uni Hohenheim auch 14 weitere Partner aus Deutschland, den Niederlanden, Spanien und Großbritannien.