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Tobacco rattle virus: Jetzt den Boden testen lassen!

Lesezeit: 2 Minuten

Auch in der diesjährigen Kartoffelernte gab es wieder Partien mit umfangreichen Schäden durch Eisenfleckigkeit. Neben unregelmäßig verteilten Nekrosen im Knollenfleisch treten Dellen auf den Knollen und typische Pfropfensymptome auf. Während der Lagerung verstärken sich die Symptome.


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Untersuchungen befallener Partien in den letzten Jahren haben das Tobacco rattle virus als Verursacher entlarvt und eine physiologische Eisenfleckigkeit ausgeschlossen.


Der Virus-Befall lässt sich durch eine vorbeugende Testung des Bodens vermeiden. Denn Nematoden der Gattungen Trichodorus und Paratrichodorus übertragen das Virus. Der Wirtspflanzenkreis der Trichodoren umfasst neben Kartoffeln auch Raps, Salat, Möhren, Leguminosen, zahlreiche Zierpflanzen und Unkräuter.


Die Verbreitung der Viren erfolgt auch über Pflanzgut, Maschinen und verseuchten Boden. Symptomlose Knollen tragen ebenfalls erheblich zur Virusverbreitung bei. Die Virussymptome hängen von der Sorte, der Witterung, dem Virusstamm und der übertragenden Nematodenart ab. Deshalb kommen symptomlose, aber befallene Knollen regelmäßig vor.


Das Virus erfordert vom Kartoffelanbauer gezielte Maßnahmen. Der erste Schritt ist die genaue Kenntnis über die Nematodenpopulation in den geplanten Anbauflächen und die Testung vorhandener Trichodoriden auf Befall mit dem Tobacco rattle virus. Der Pflanzenschutzdienst der LWK NRW bietet den Test seit Herbst 2009 an.


Mithilfe einer umfangreichen Versuchsmethodik lässt sich eine genaue Aussage über die Virusbelastung der Nematoden machen und die Befallsgefährdung einschätzen. Ein Biotest und eine molekularbiologische Testung erfordern 6 bis 8 Wochen bis zum Ergebnis. Ist der Befund positiv, empfiehlt sich Folgendes:


  • Erste Abhilfe schafft eine erweiterte Fruchtfolge.
  • Möglichst Sorten mit geringer Anfälligkeit gegenüber viröser Eisenfleckigkeit anbauen.
  • Beim Maschineneinsatz keine verseuchte Erde verschleppen.
  • Unkräuter gezielt bekämpfen, da diese Wirtspflanzen des Tobacco rattle virus sind.
  • Nicht Senf (Wirtspflanze)als Zwischenfrucht anbauen.


Die regelmäßige Bodenuntersuchung auf freilebende Nematoden sollte zum Anbaumanagement gehören. So entnehmen Sie die Bodenproben:


• Die ganzjährige Entnahme außerhalb der frostfreien Zeit (Testdauer berücksichtigen!) ist grundsätzlich möglich.


• 40 bis 50 Einstiche pro Hektar diagonal über die gesamte Fläche verteilt, 0 bis 30 cm Tiefe, nicht in Bearbeitungsrichtung, auf Vorgewenden oder Lagerplätzen.


• 2 l/ha als Mischprobe in einer verschlossenen Tüte sind erforderlich, bis zur Testung kühl lagern (nicht einfrieren).


Weitere Infos: www.pflanzenschutzdienst.de


Dr. Monika Heupel, LWK Nordrhein-Westfalen

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