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Zwei Szenarien

Besorgniserregende Risikoanalyse zum Klimawandel

Zunächst wenig beachtet wurde im Juni 2021 eine vorgestellte Risikoanalyse zum Klima der kommenden Jahrzehnte. Das ist jetzt anders: Es drohen Starkregen im Winter und Dürre im Frühjahr.

Lesezeit: 3 Minuten

Eine aktuelle wissenschaftliche Schätzung zu den Folgen des Klimawandels kommt zu besorgniserregenden Ergebnissen: Jede deutsche Region wird ab Mitte des Jahrhunderts mit jeweils speziellen Folgen der klimatischen Veränderungen konfrontiert. Am stärksten erwärmen sich die Regionen im Westen, Südwesten und im äußersten Osten Deutschlands.

Mehr zerstörerischen Starkregen könnte es insbesondere in den kühl gemäßigten Mittelgebirgen geben. Im höheren Gebirge dagegen, zum Beispiel am Alpenrand, dürfte es im Sommer mehr Trockentage geben und im Winter mehr Regentage, Schnee- und Frosttage werden immer seltener, zitiert der Spiegel aus der Klimawirkungs- und Risikoanalyse 2021 (KWRA) eines Konsortiums unter Mitwirkung von Experten aus 25 Bundeseinrichtungen.

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Die Fachleute haben dabei zwei mögliche Szenarien durchgespielt, eines davon eher pessimistisch, eines eher optimistisch. Doch beide erfordern rasches Handeln, fasst der Spiegel die Ergebnisse zusammen. Von über 100 untersuchten Wechselwirkungen des Klimawandels hätten die Fachleute rund 30 als dringend eingestuft.

Hitzewellen gelten den Autoren der Arbeit dabei als Vorläufer und Warnsignal aller weiteren Klimawandelfolgen, die meist langsamer und später erlebbar werden. Hitze sei die einzige aller betrachteten Klimawirkungen, die schon in der Gegenwart mit hoch bewertet wurde, schreiben sie.

Meeresspiegel steigt von 40 cm bis 2 m!

Der Norden des Landes leide zwar weniger unter Hitze, dafür könnte jedoch der Meeresspiegel bis zum Ende des Jahrhunderts um 40 cm (im unwahrscheinlichen Extremszenario sogar um 2 m) steigen. Über 3 Mio. Menschen leben hierzulande in potenziell überflutungsgefährdeten Küstengebieten. Das Wasser der Nordsee könnte sich über zwei Grad Celsius erwärmen, das der Ostsee sogar über drei Grad, häufigere Blaualgenblüten könnten die Folge sein.

Deutschland braucht mehr Bäume in den Städten, mehr Grün auf den Dächern, mehr Raum für die Flüsse und vieles mehr - Svenja Schulze

Und weiter heißt es im Bericht, dass der Klimawandel in Deutschland weder gering noch langsam sei. Die Temperaturzunahme liege deutlich über dem globalen Mittelwert, und diese Tendenz nehme weiter Fahrt auf seit den Achtzigern. Und auch der Klimawandel selbst wandele sich und werde immer schneller. Ein Umsteuern brauche Hartnäckigkeit und Geduld.

Mehr Starkregen im Winter, Dürre in der Wachstumszeit

Wie dieser Tage schon zu beobachten, nehmen auch Starkregenereignisse durch die Erwärmung zu. Ein Großteil dieser Ereignisse verlagert sich demnach in den Winter und Frühling. Das Wasser wird gleichsam vom Sommer in den Winter umverteilt. Dadurch drohen im Winter und Frühjahr Fluten, im Sommer und Herbst Dürren. Und der Sommerregen verdunstet schneller, die Böden bleiben trocken.

Der Regen könnte zunehmend auch außerhalb der Hauptwachstumsperiode von Getreide, Obst und anderen Erzeugnissen fallen, schreibt der Spiegel weiter. Das wiederum bedeutet, dass der Dünger, der auf die Felder ausgebracht wird, durch Starkregen von Pflanzen nicht als Nitrat aufgenommen werden kann und ungenutzt ausgespült wird. Betroffen wäre auch die Schifffahrt: Im pessimistischen Szenario könnten Rhein, Mosel und Teile des Neckar an bis zu 35 Tagen nicht mehr für Schiffe befahrbar sein.

Noch ist unklar, ob eher das pessimistische oder das optimistische Szenario eintreffen wird. Doch Abwarten scheint keine Option, so die Fachleute. Die Landwirtschaft müsse jetzt schon auf hitzeresistente Pflanzen umstellen.

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