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Bewässerungsbedarf in der Landwirtschaft wird steigen

Wasser ist kostbar und könnte künftig sogar noch knapper werden. Die Bemühungen der Bundesregierung, die Landwirtschaft in dieser Hinsicht resilienter zu machen, sind allerdings überschaubar.

Lesezeit: 3 Minuten

Die aktuell nasse Witterung täuscht darüber hinweg, dass lange Dürrephasen in den vergangenen Jahren in weiten Teilen Deutschlands eher die Regel als die Ausnahme waren. Wohl dem, der dann in der Vegetationsperiode auf künstliche Bewässerung zurückgreifen kann. Das ist aber längst nicht überall der Fall.

5 % der deutschen Nutzfläche kann bewässert werden

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Wie die Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hin mitteilte, wurden im Jahr 2019 in Deutschland rund 506.500 ha landwirtschaftliche Freilandfläche tatsächlich bewässert. Das waren 36 % mehr als im Jahr 2009.

Die tatsächliche Bewässerung schwankt allerdings stark je nach Witterungsverhältnissen, deshalb ist die Angabe zur landwirtschaftliche Fläche mit Möglichkeit zur Bewässerung aussagekräftiger. Die ist zwischen 2009 und 2019 um 20 % auf 768.300 ha gestiegen, was ungefähr 5 % der landwirtschaftlich genutzten Freilandflächen ausmacht.

Deutlich zugenommen haben in diesem Zeitraum auch die Wasserentnahmen für die landwirtschaftliche Bewässerung: Die stieg von 293.374 m3 im Jahr 2009 innerhalb von zehn Jahren auf 383.201 m3, was rund 2,5 % des gesamten Frischwassereinsatzes entsprach.

Investitionsförderung in der GAK

Der Bund geht davon aus, der der Bewässerungsbedarf infolge der klimatischen Veränderungen weiter zunehmen wird. Umfassende Förderprogramme zur Anschaffung neuer Technik sind jedoch rar gesät. Die Bundesregierung verweist dazu auf den aktuellen Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK). Der sieht im Förderbereich 2 A. die Möglichkeit vor, Investitionen in Bewässerungsanlagen zu fördern, „wenn eine Wassereinsparung von mindestens 15 % erreicht wird“.

Derzeit gibt es auf Bundesebene auch keine Forschungsprogramme, die sich explizit auf Bewässerung oder Wasserrückhalt und -speicherung in landwirtschaftlichen Böden ausrichten. Die Bundesregierung plant gegenwärtig zudem keine neuen Forschungsprogramme, die spezifisch diese Themen adressieren. Und auch die Wasserstrategie der Bundesregierung hat in puncto Landwirtschaft bisher wenig konkretes vorzuweisen.

Stegemann: Brauchen Risikomanagement beim Wasser

Für Unions-Agrarsprecher Albert Stegemann ist das Engagement der Ampel in dieser Hinsicht viel zu wenig: Ihm zufolge reicht es nicht, auf Krisen zu reagieren, wenn sie da sind. Nötig sei mehr Risikomanagement. Gleichwohl habe es die Bundesregierung bisher weder geschafft eine klare Priorisierung bei der Wasserstrategie vorzunehmen oder Forschungsprogramme zur Bewässerung und Wasserspeicherung in landwirtschaftlichen Böden aufzulegen.

„Wir müssen aber jetzt in die Forschung und die praktische Erprobung von Systemen für ein intelligentes Wassermanagement in der Landwirtschaft einsteigen“, fordert Stegemann. Dazu gehört für ihn der Auf- und Ausbau einer Wasserinfrastruktur, um Wasser auch bei Trockenheit verfügbar zu machen. Ferner müssten Landwirte die Möglichkeit haben, neue Züchtungsmethoden, wie CRISPR/Cas9, zu nutzen.

Krüsken: Klimawandel sorgt für Handlungsbedarf

Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, gibt gegenüber top agrar zu bedenken, dass Genehmigungen für Wasserentnahmen zur Bewässerung derzeit mit bürokratischem Aufwand verbunden sind. Auch die Verfügbarkeit in Dürrephasen sei nicht immer gewährleistet.

Auch nach Krüskens Einschätzung schafft der Klimawandel aber Handlungsbedarf: „Bewässerung und vor allem Bewässerungsinfrastruktur müssen verbessert und ausgebaut werden.“ Deshalb wertet der DBV-Generalsekretär es positiv, dass sich die Politik des Themas annimmt. Eine Priorisierung für die Erzeugung von Lebensmitteln sollte dabei selbstverständlich sein, so Krüsken.

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