Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt ein Forschungsprojekt zur „Wiederherstellung genomstabiler Rapsformen“ an der Universität Gießen. Wie die Universität berichtete, wird Dr. Annaliese Mason Möglichkeiten zur Erhöhung der genetischen Vielfalt im Raps untersuchen und dabei durch die DFG über drei Jahre mit insgesamt 563 000 Euro unterstützt.
Ausgangspunkt der Forschung ist laut Universität die mangelnde genetische Vielfalt des Rapses, die keine ausreichende Grundlage für anhaltende züchterische Verbesserungen biete. Dies sei auf die Entstehung der Art aus nur sehr wenigen Ausgangskreuzungen zurückzuführen. Eine gängige Methode, um die genetische Vielfalt im Raps zu erhöhen, sei die Erschaffung „synthetischer“ Rapsformen aus den Elternarten Rübsen und Kohl. Diese neuen Hybriden hätten die gleiche chromosomale Zusammensetzung wie natürlicher Raps und brächten die gewünschte Diversität mit sich, erläuterte die Universität. Ganz im Gegensatz zu natürlichem Raps seien diese Hybriden aber genomisch instabil und bildeten keine oder nur wenig Samen.
Das geförderte Projekt mit den Wissenschaftlern um Mason wolle die Gründe für diese genomische Instabilität ergründen. Man verfolge dazu zwei unterschiedliche Ansätze: Einerseits wolle man durch den Einsatz möglichst unterschiedlicher Elternformen aus der sehr vielfältigen Kohlfamilie stabilere Formen synthetisieren. Daneben würden nach Mutationen gesucht, die die Erhöhung der genomischen Stabilität nach der Entstehung des natürlichen Rapses verursacht haben könnten.
Nach Angaben der Universität wird die Aufklärung der genomischen Stabilitätsmechanismen dabei helfen, eine stabile genetische Vielfalt im Raps zu erzeugen und Einblicke in die Evolution dieser Kulturpflanze liefern.