Zu schaffen macht Landwirten und Pflanzenschutzfirmen nach wie vor die prekäre Zulassungssituation. Zurzeit sind dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) wegen der Verfristung von Zulassungsanträgen etliche Klagen anhängig.
Das BVL konnte die Anzahl der Zulassungen in 2017 gegenüber dem Vorjahr zwar um über 140 erhöhen, dennoch übersteigt der Antragseingang immer noch die Zahl der Bescheide.
Weitreichende Konsequenzen hat auch die Einführung der sogenannten Cut-off-Kriterien im Rahmen der Zulassungspraxis. Bereits bei einem Verdacht auf z. B. eine hormonelle Wirkung kann es zu einem Verbot eines Wirkstoffs kommen. Die Hersteller haben dadurch vielfach kaum noch eine Chance, eine Anschlusszulassung für ihre Produkte zu erhalten. Derzeit sind z. B. die Wirkstoffe Flurtamone (enthalten in Bacara Forte) und Des- bzw. Phenmedipham (enthalten in Betanal maxxPro) von den strengen, realitätsfernen Bewertungsmaßstäben betroffen. Ob sie erhalten bleiben, ist ungewiss.
Viele Hersteller intensivieren indes die Forschungen in den Bereichen Biostimulantien, Biofungizide und Bionematizide. Neue Produkte sollen nach ihren Aussagen in den nächsten Jahren auf den Markt kommen.