Einige Flächen mussten Landwirte wegen des starken Virusbefalls in Wintergerste in diesem Jahr bereits umbrechen. In Triticale, Weizen und seltener im Roggen zeigen sich die Auswirkungen des Gelbverzwergungsvirus (BYDV) erst jetzt, heißt es in den aktuellen Pflanzenschutzempfehlungen.
Die Symptome sind nicht so stark ausgeprägt wie in Gerste. Typisch sind gelbe und rote Blätter. Betroffene Pflanzen bleiben im Wuchs etwas zurück. Häufig treten die Symptome im Schlag nesterweise auf. Das Virus ist im Herbst durch Läuse übertragen worden. Stark befallen sind frühe Saaten und nicht mit Insektiziden behandelte Schläge.
Die Läuse sind von Maisflächen oder Grünstreifen in die frischen Getreidesaaten eingeflogen bzw. verdriftet. Symptome lassen sich auch auf behandelten Flächen finden, vor allem dann, wenn der Insektizideinsatz zu früh oder zu spät erfolgte. Die Ausprägung ist in den Getreidearten unterschiedlich. Weizen wächst zunächst normal weiter, schiebt die Ähren, bildet aber keine Körner aus. Befallene Triticale bleibt kleiner und bildet auch keine Körner aus. In späteren Saaten sind häufig nur einzelne Pflanzen befallen. Bei geringer Befallshäufigkeit sind keine wirtschaftlichen Schäden zu erwarten.
Gegen den Befall können Sie zurzeit nichts mehr unternehmen. Achten Sie künftig in Frühsaaten vor allem in einem warmen Herbst auf Läusebefall. Behandeln Sie bei hohem Druck rechtzeitig. Auch wenn prozentual zur Gesamtzahl nur wenige virusbeladene Läuse auftreten, können diese einen hohen Schaden anrichten.
Achten Sie jetzt unbedingt auf Läusebefall in Sommergetreide! Bei hohem Läusedruck empfiehlt sich eine Behandlung mit einem Pyrethroid, um die Einschleppung des BYDV zu verhindern.
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