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topplus Ware knapp und teuer

Spargel-Saison nimmt zu Ostern Fahrt auf

Jeden Tag starten mehr Spargelbauern mit dem Stechen. Noch ist die verfügbare Ware knapp und teuer, das ändert sich nun aber schnell. Nur Erntehelfer werden immer rarer.

Lesezeit: 5 Minuten

Nach den vergangenen regenreichen Wochen und tiefen Temperaturen steht nun der Frühling und damit der Beginn der Spargelsaison vor der Tür. Zu Ostern gibt es in einigen Hofläden und Verkaufsständen bereits Spargel zu kaufen, allerdings noch nicht flächendeckend.

Der Bauernverband Niedersachsen empfiehlt Verbrauchern, die sich zu den Feiertagen diese besondere Spezialität gönnen wollen, eine Vorbestellung beim Spargelbauern in der Region. Auf 4.500 ha wächst das edle Gemüse rund um Hannover, Nienburg, Lüneburg, Uelzen und dem Osnabrücker Land.

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Die offizielle Eröffnung der Spargelsaison wird für Niedersachsen und NRW am 12. April in Marklohe bzw. Wesel stattfinden. Zuvor am 5. April eröffnet der WLV in Münster die Saison in Westfalen.

Folientunnel von Vorteil

„Es ist zu kalt und zu nass“, sagte Fred Eickhorst von der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer dem Landvolk Pressedienst. Dabei seien weniger die absoluten Temperaturen entscheidend, vielmehr fehle der Sonnenschein, der auch bei kalten Temperaturen die Erde unter der Folienabdeckung erwärme und diesen Pflanzen den erwünschten Vorsprung vor denen in den Dämmen ohne Folie ermögliche. 30 % des Spargelanbaus in Niedersachsen erfolgt im Folientunnel mit zwei Folien, teilweise werden sogar drei schützende Planen aufgebracht, um die Ernte zu verfrühen.

Preise wie im Vorjahr

Die Spargelpreise werden wie zum Vorjahr starten, so das Landvolk weiter. „Für die Landwirte ist ein knappes Angebot zu Beginn besser als eine Schwemme, die die Preise schon zu Beginn runterziehen würde“, stellt Eickhorst fest.

Die aktuellen Voraussetzungen ermöglichten es den Landwirten, Preise aufzurufen, die die gestiegenen Kosten für Energie, Arbeitslöhne und Betriebsmittel ausgleichen. Neben den hohen betrieblichen Kosten müssen die Landwirte mit der unverhältnismäßig starken Erhöhung des Mindestlohns seit dem vergangenen Oktober beispielsweise eine Lohnsteigerung von 25 % innerhalb eines Jahres wuppen.

Nach Ostern überall Spargel in NRW erhältlich

In NRW hat die Spargelernte im geschützten Anbau auch bereits begonnen. Gegenüber der dpa berichtet Ralf Große Dankbar von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, dass aktuell immer mehr Betriebe mit dem Stechen beginnen. Zu Ostern werde es vielerorts regionale Angebote geben.

20 € das Kilo

„Wir rechnen damit, dass es nach Ostern überall in NRW Spargel gibt“, ist sich auch Anke Knaup, Geschäftsführerin der Spargelstraße NRW, sicher. In geringen Mengen verfügbar ist er auch auf dem Düsseldorfer Markt. Nadine Mertens vom Obsthof Mertens berichtet der Rheinischen Post, dass die Spargelernte am Niederrhein „noch mager“ sei. Jeweils 15 bis 20 Kilo liege derzeit auf der Theke. Die Preise sind dementsprechend hoch: Ein Kilo Spargel erster Wahl kostet hier rund 20 €, andere Sortierungen liegen bei 18 €. Kein Grund zur Sorge, sagt Nadine Mertens. „Das fängt immer so an.“ Im vergangenen Jahr seien die Preise ähnlich hoch gewesen, die Differenz liege bei 40 Cent. Sobald es wärmer werde, der Spargel günstiger.

Die Haupternte dauert von Mitte April bis Ende Juni. Am 24. Juni ist traditionell Ernteschluss. In Nordrhein-Westfalen gibt es über 300 Betriebe, die insgesamt knapp 4.000 ha bewirtschaften.

Problem Erntehelfer verschärft sich

Trotz steigendem Mindestlohn wollen allerdings immer weniger Menschen aus Osteuropa in der hiesigen Landwirtschaft arbeiten, wirft der MDR ein. Sachsen-Anhalts Spargelbauern würden deshalb auf effektivere Abläufe setzen.

So berichtet ein Genthiner Landwirt, dass er 30 bis 40 Erntehelfer beschäftige. Er habe eine Stamm-Mannschaft aus Rumänien, die zum Großteil jedes Jahr wiederkommt. Landesweit bewegt sich die Zahl der Erntehelfer aus Osteuropa im vierstelligen Bereich, schätzt er. Insgesamt sei ihre Zahl jedoch rückläufig. Gebraucht werden die Saisonkräfte auf den Feldern beim Stechen des Spargels, aber auch beim Transport und Sortieren des Edelgemüses.

12 € pro Stunde bekommen die Erntehelfer, den aktuellen Mindestlohn. Vor einem Jahr waren es noch 9,82 €. Doch trotz der Lohnsteigerung von mehr als 20 % finden sich immer weniger Menschen aus Osteuropa, die die oft schwere und schmutzige Arbeit auf den Spargelfeldern übernehmen wollen. Und Einheimische ließen sich für die Saisonarbeit ohnehin nur sehr selten gewinnen. Der Landwirt findet noch nicht mal genug Leute für seine Verkaufsstände.

An die Verbraucher will er die Mindestlohnerhöhung nicht weitergeben. Stattdessen versuche er so wie viele seiner Kollegen, Arbeitsabläufe zu optimieren und dadurch Personal und Kosten zu sparen. Dazu zählt z.B., jede Fläche nur noch alle zwei Tage zu stechen, um mehr Kilogramm pro Stunde ernten zu können.

Fachkräftemangel und schwarze Schafe

"Der Fachkräftemangel macht sich inzwischen auch bei den Erntehelfern bemerkbar. Für Agrarbetriebe wird es immer schwieriger, Menschen zu finden, die auf den Feldern arbeiten wollen", sagt Sascha Wollert dem MDR. Er ist Regionalleiter für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bei der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU).

Noch immer gebe es schwarze Schafe unter den Spargelbauern, die ihren Erntehelfern etwa Teile des Lohns nicht auszahlen, sie in schlechten Unterkünften einquartieren oder sie für den Transport auf die Felder selbst bezahlen lassen würden, so Wollert. "Der Spargel soll möglichst günstig angeboten werden. Dieser Preisdruck sorgt dafür, dass an verschiedenen Stellen getrickst wird und teilweise auch Ausbeutung stattfindet", so Wollert.

Ein weiteres Problem, dass der Gewerkschafter beobachtet hat seien schwere Arbeitsunfälle aufgrund von Übermüdung. Teilweise sei undurchsichtig, wie viele Überstunden geleistet werden. Doch die Behörden, die für die Kontrolle des Arbeits- und Gesundheitsschutzes zuständig sind, seien chronisch unterbesetzt.

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